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Erster direkter Nachweis der Bedeutung des Thalamus für das Schmecken
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Published: | April 24, 2007 |
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Hintergrund: Isolierte Störungen des Geschmackssinnes bei Normosmie sind äußerst selten. Der Geschmackssinn wird beim Menschen durch sechs Hirnnerven an das Gehirn übertragen (N. lingualis (V³), N. facialis – Chorda tympani, N. glossopharyngeus (hinteres Drittel der Zunge) jeweils bilateral). Bei Traumata ist daher eine periphere Verletzung als Ursache für eine komplette Ageusie kaum vorstellbar.
Bei einem 60-jährigen Patienten mit essentiellem Tremor wurde ein Thalamus - Stimulator beidseits implantiert, da die Erkrankung medikamentös nicht mehr einstellbar war. Unter der Stimulierung berichtete er über eine isolierte Hypogeusie.
Diagnostik: In der Geschmacksprüfung mit aktiviertem Stimulator zeigte sich eine isolierte Hypogeusie mit Normosmie, bei ausgeschaltetem Stimulator jedoch eine Normgeusie und Normosmie. Dieser on-off-Effekt ist eindeutiges Zeichen für die direkte und essentielle Beteiligung des Thalamus beim Schmecken.
Bildgebung (MRT und interventionelle, MRT-gesteuerte Platzierung der Stimulator -Elektroden), neurologische und hals-nasen-ohren-ärztliche Untersuchungen wurden am Universitätsklinikum Köln durchgeführt.
Fazit: Trotz intakter peripherer Hirnnerven wird hier zum ersten Mal die Bedeutung und Hauptrolle des Thalamus für den Geschmackssinn demonstriert. Dieser Fall demonstriert außerdem eine Hypogeusie als reversible Nebenwirkung eines Thalamus- Deep- Brain- Stimulators.