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Der „Subjektive Nulldurchgang der Kopfgelenke“ als sensibler Parameter für eine Störung der Kopf-Körperkoordination
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Eine gestörte Kopf-Körperkoordination kann Ausdruck einer funktionellen Störung der Kopfgelenke und damit einer Beeinträchtigung des posturalen Systems sein. Neben der manuellen Untersuchung der Kopfgelenke, der Posturografie und dem Halsdrehtest wird der „subjektive Nulldurchgang der Kopfgelenke“ als Untersuchung des propriozeptiven Systems in der oberen HWS neu vorgestellt und evaluiert.
Material und Methoden: Zunächst wurde an einem Kollektiv von 25 Probanden der Test auf seine Reproduzierbarkeit geprüft. Untersucht wurden dann 3 Patientengruppen, 20 Patienten mit einseitigem Vestibularisausfall, 20 mit funktionellen Kopfgelenkstörungen und 20 „HWS-Gesunde“. Die Probanden wurden bei fixiertem Kopf in Dunkelheit auf einem Drehstuhl plaziert. Während der Rumpfdrehung um jeweils 40 Grad nach rechts bzw. links, wurde die subjektive „Null-Grad“-Position (d.h. die gefühlte Kinn-Knie-Linie) zwischen den Extremauslenkungen aufgezeichnet und nach 10 Drehungen gemittelt. In der statistischen Datenauswertung erfolgte der Vergleich der drei Gruppen.
Ergebnisse und Diskussion: Die Gruppen der „HWS-Gesunden“ sowie der Patienten mit einseitigem Vestibularisausfall unterschieden sich im subjektiven Nulldurchgang von der Gruppe mit funktionellen Kopfgelenkstörungen. Anhand der Ergebnisse wird die Aussagekraft des Testes evaluiert und die Praktikabilität diskutiert.
Schlussfolgerung: Das propriozeptive System ist bei Patienten mit funktionellen Störungen der Kopfgelenke beeinträchtigt. Ausdruck einer gestörten Kopf-Körperkoordination ist die Diskrepanz zwischen gefühlter und realer Position. Dies läßt sich durch die Aufzeichnung des „subjektiven Nulldurchgangs der Kopfgelenke“ messen.