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Funktionelle Ergebnisse nach neoadjuvanter Radio-/Chemotherapie bei fortgeschrittenen Larynx- und Hypopharynxkarzinomen
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Seit 1996 wird in Würzburg bei fortgeschrittenen Larynx-/Hypopharynx-Karzinomen, deren chirurgische Sanierung eine Laryngektomie einschliessen würde, ein organerhaltendes Konzept angeboten mit einer Induktionschemotherapie mit Paclitaxel/Cisplatin und einer primären 3D-Bestrahlung. Die vorliegende Studie sollte die funktionellen Ergebnisse im Hinblick auf die Stimm- und Schluckfunktion näher untersuchen.
Methoden: Videoendoskopisch wurden bei 20 der 62 Patienten mit Kehlkopferhalt (12 Hypo- sowie 8 Larynxkarzinome) im Durchschnitt > 4.7 Jahre nach Therapieende die anatomischen Organveränderungen dokumentiert sowie eine Schluckuntersuchung mit angefärbter Speise unterschiedlicher Konsistenz durchgeführt. Daneben erfolgte eine Beurteilung der Stimmfunktion durch eine subjektive Selbsteinschätzung des Patienten mit Hilfe des Voice Handicap Indexes (VHI) sowie eine auditive Stimmbeurteilung mit der RBH-Skala, eine Beschreibung des Stimmklanges, eine Stimmfeldmessung mit dem LingWavesStimmfeld sowie die Aufzeichnung des Göttinger Heiserkeitsdiagrammes.
Ergebnisse: Ausgeprägte Schluckbeschwerden, die eine parenterale Ernährung erforderlich machten, fanden sich bei 3 der 20 Patienten. Die übrigen Patienten zeigten auch endoskopisch keine Aspiration, wenn auch eine Retention in 57% oder eine Penetration in 21%. Subjektiv waren 80% Patienten mit ihrer Stimme zufrieden. Objektiv wiesen 5 eine relativ unauffällige Stimme auf (H 0-1); lediglich 9 zeigten eine pathologische Stimme (R 1.8 B 1H 2.2 im Durchschnitt).
Schlussfolgerungen: Auch wenn die vorgestellten Ergebnisse zufriedenstellend sind, müssen diese dennoch im Hinblick auf die Selektion der Patienten kritisch gesehen werden.