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78th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2007, Munich

Das Auftreten spezifischer Autoimmunantikörper bei akuten Innenohrfunktionsstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Kerstin Ratzlaff - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Mark Praetorius - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Reinhild Klein - Universitätsklinik Tübingen, Tübingen
  • Peter K. Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod240

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2007/07hnod240.shtml

Published: April 24, 2007

© 2007 Ratzlaff et al.
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Text

Einleitung: Der genaue Pathomechanismus akuter Innenohraffektionen wie Hörsturz, Tinnitus, akuter Surditas oder dem M. Meniere ist bislang unklar und vielfach diskutiert. Das Vorkommen von Autoimmunantikörpern wird, ebenso wie Mikrozirkulationsstörungen und Virusinfektionen, als eine mögliche Ursache angesehen.

Ziel dieser Studie ist es, spezifische Autoimmunantikörper bei akuten Innenohrfunktionsstörungen nachzuweisen und hinsichtlich ihres Zusammenhanges bezüglich Krankheitsverlauf, Therapie und Prognose zu untersuchen.

Methoden: Prospektive Studie mit bislang 40 Patienten, 12 Frauen und 28 Männer, mit akuten Innenohrfunktionsstörungen. Das Durchschnittsalter betrug 47.6 Jahre. Eine Autoimmunerkrankung wurde anamnestisch ausgeschlossen. Als Therapie erhielten die Patienten Prednisolon in ausschleichender Dosierung (angefangen bei 250 mg/Tag, Reduktion bis 5 mg/Tag) und Pentoxifyllin 400 mg (3x1). Es erfolgten 14tägige tonaudiometrische Kontrollen. Eine Bestimmung der Autoimmunantikörper (s.u.) erfolgte mittels ELISA und Immunfluoreszenztest vor- und 6 Wochen nach Therapiebeginn.

Ergebnisse: Bei 71% aller Patienten konnten Autoimmunantikörper nachgewiesen werden. Die Anti-Sarkolemm-AK (ASA) und Anti-Sinusoid-AK waren am häufigsten nachweisbar (jeweils 23%), gefolgt von Anti-Kerne-AK (ANA) mit 16%. Mit einer Häufigkeit von 6.5% je konnten Antikörper gegen Mikrosomen, Phospholipide und Laminin nachgewiesen werden. Anti-Endothel-AK (AEA) und AK gegen glatte Muskulatur (SMA) waren mit 3% vertreten.

Schlussfolgerung: In unserer Studie konnten wir spezifische Autoimmun-AK bei akuten Innenohraffektionen nachweisen. Klinisch relevant ist dabei die Bedeutung hinsichtlich Therapie, Verlauf und Prognose. Weitere Untersuchungen hierfür folgen.