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Klinische und molekulare Evidenz für eine bidirektionale Volumenregulation durch den Saccus endolymphaticus
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Verschiedene Studien lassen neben der resorptiven auch eine sekretorische Eigenschaft des Endolymphatischen Sackes (ES) vermuten. In der hier vorgestellten Arbeit soll mit der subzellulären Darstellung von AQP2 ein hierfür geeignetes Kanalsystem erstmals auf molekularer Ebene vorgestellt und die klinische Relevanz anhand eines Fallberichtes demonstriert werden.
Methoden/Ergebnisse: Als klinisches Beispiel wird eine Patientin mit partiellem zentralen Diabetes insipidus vorgestellt. Bei der Patientin korreliert der Zeitpunkt niedriger ADH-Plasmawerte mit dem Einsetzten einer fluktuierenden Tieftonschwerhörigkeit. Zur Darstellung eines ADH-abhängigen Kanalsystems in Analogie zur Niere erfolgte die Analyse des Wasserkanals AQP2 sowie des ADH Rezeptors (V2R) an Wholemountpräparationen des ES der Ratte mit Hilfe von immunhistochemischer epifluoreszenzmikroskopischer, konfokal lasermikroskopischer sowie elektronenmikroskopischer Visualisierung unter verschiedenen ADH-Stimulationsbedingungen.
Schlussfolgerung: Die molekulare und subzelluläre Analyse von AQP2 lässt ein ADH-abhängiges, geregeltes System erkennen, welches auch ein sekretorisches Verhalten des ES vermuten lässt. Eine bidirektionale endolymphatische Volumen- und damit verbundene Elektrolytregulation ist geeignet, dynamisch Einfluss auf die Zusammensetzung der Endolymphe zu nehmen und somit eine intakte Hörfunktion zu gewährleisten. Das klinische Fallbeispiel demonstriert, dass dieses System auch pathophysiologisch eine Rolle spielen kann.