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Charakterisierung des drucksensitiven K+-Auswärtsstroms der vestibulären Haarzelle Typ II beim M.Meniere
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Eine Erklärung für den molekularen Pathomechanismus des M.Meniere könnte der von der Arbeitsgruppe Düwel et al entdeckte drucksensitive K+-Kanal der vestibulären Haarzelle darstellen. Eine druckbedingte Zunahme des K+-Stroms könnte das Frequenzverhalten der vestibulären Haarzelle modifizieren. Des Weiteren konnte bislang eine Aufhebung des drucksensitiven K+-Stroms mit Charybdotoxin nachgewiesen werden, das ein bekannter selektiver Inhibitor für Ca2+-abhängige K+-Ströme ist. Damit stellt sich die Frage, ob die Drucksensitivität und Ca2+-Abhängigkeit Merkmale ein und desselben Kanals sind.
Methoden: Die Versuche wurden an isolierten vestibulären Haarzellen Typ II des Meerschweinchens durchgeführt. Nach der enzymatischen Isolierung wurden die Zellen elektrophysiologisch mit der Patch-Clamp-Technik im Whole-Cell-Modus untersucht.
Ergebnisse: Eine Druckerhöhung um 0,3cm H20 führt zu einer reproduzierbaren und reversiblen Zunahme der Stromamplitude des K+-Auswärtsstroms. In Abwesenheit von Ca2+-Ionen in der Badlösung kann keine Veränderung der Stromamplitude des K+-Auswärtsstroms bei Druckveränderungen beobachtet werden. Ein vergleichbares Ergebnis zeigen Versuche mit Ca2+Kanalblocker.
Diskussion: Die bei einer Zunahme des Drucks erhöhte Stromamplitude des K+-Auswärtsstroms kann durch Ca2+-Entzug oder Ca2+-Kanalblocker reduziert werden. Damit könnte mit Ca2+-Kanalblockern Einfluss auf das Frequenzverhalten von De- und Repolarisation der vestibulären Haarzelle gewonnen werden. Der gezeigte Zusammenhang zwischen Ca2+-Abhängigkeit und Drucksensitivität des K+-Kanals in der vestibulären Haarzelle könnte eine Erklärung für die Wirkung von Ca2+-Antagonisten beim endolymphatischen Hydrops auf zellulärer Ebene darstellen.