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Implantation eines Carotisstents zur Vermeidung einer arteriellen Arrosionsblutung
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Published: | April 24, 2007 |
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Die Arrosionsblutung der A. carotis stellt eine bekannte gefürchtete Komplikation bei progredienten Karzinomen im Kopf-Halsbereich dar. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich androhenden, dann aber doch plötzlich auftretenden fulminaten und häufig letalen Verlaufes bedeutet sie neben der vitalen Bedrohung auch eine imense psychische Belastung für den Patienten und den Angehörigen.
Bei einem 69jährigen Patienten mit Z.n. T3 N0 M0 Mundbodenkarzinom entwickelte sich drei Jahre nach Laserresektion, Neck dissection, postoperativer Radiatio, hyperbarer Sauerstofftherapie bei Osteoradionekrose und palliativer Chemotherapie ein ausgedehntes Tumorulcus im Berreich der linken Halsweichteile. Die Osteoradionekrose führte primär von einer kleinen orocutanen Fistel zu einer Kontinuitätsunterbrechung des Unterkiefers. Im Verlauf breitete sich das Ulcus über die gesamten lateralen Halsweichteile bis nach caudojugulär aus. In diesem Areal kam es schrittweise zu einer Demarkierung und Freilegung der A. carotis communis bis sich eine pulsierende aneurysmatische Aussackung zeigte. Aufgrund des guten Allgemeinzustandes des Patienten entschieden wir uns für die interventionelle Implantation eine selbstenfaltenden Stentes in die A. carotis communis zur inneren Schienung. Hierdurch konnte die drohende Arrosionsblutung abgewendet werden. Der Patient konnte im Verlauf ohne neurologische Defizite nach Hause entlassen werden.
Durch den vorliegenden Fall konnten wir zeigen, daß die interventionelle Stentimplantation der A. carotis bei drohender Carotisarrosionblutung eine palliative Behandlungsalternative zur Ligatur des Gefäßes mit entsprechenden neurolgischen Defiziten darstellt.