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Die kategoriale Lautheitsskalierung bei Patienten mit idiopathischem Hörsturz
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Published: | April 24, 2007 |
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Mit der kategorialen Lautheitsskalierung (KLS) kann das Rekruitment quantitativ erfasst werden. Während die KLS in der Hörgeräteanpassung etabliert ist, finden sich in der Literatur nur wenige Angaben zur Anwendung beim idiopathischen Hörsturz.
In der vorliegenden Studie kam die KLS an stationären Patienten mit idiopathischem Hörsturz zur quantitativen Erfassung des Rekruitments zum Einsatz. Mit den Ausschlusskriterien: Schwindel, akutes Lärmtrauma, Pathologie des Mittelohres (path. Otoskopie/Tympanometrie), retrocochleäre Störung (path. Hirnstammpotentiale), Infektion mit Borrelia burgdorferi (IgM) und chronische Niereninsuffizienz kamen die Ergebnisse von 42 Patienten zur Auswertung. Im Rahmen audiologischer Diagnostik am 1., 5. und 9. Therapietag wurde die KLS bei den Frequenzen 0,5; 1; 2; 4 kHz durchgeführt. Kriterium für das Vorliegen eines Rekruitments war eine steilere Pegel-Lautheitsfunktion (PLF) im Vergleich zu normalhörenden Probanden.
Ein Rekruitment wurde bei mindestens einer Frequenz am 1. Tag bei 26 Patienten nachgewiesen. Am 5. Tag lag ein Rekruitment bei 24 und am 9. Tag bei 16 Patienten vor. Die Patienten mit Rekruitment hatten im Durchschnitt eine schlechtere Hörschwelle. Mit der Verbesserung der Hörschwelle fanden wir eine geringere Steilheit der PLF. Es konnte jedoch keine signifikante Korrelation zwischen einem am 1. Tag nachgewiesenen Rekruitment und dem Ausmaß der Hörverbesserung festgestellt werden.
In der vorliegenden Studie zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Hörverlust und Steilheit der PLF. Ein prognostischer Wert der KLS konnte hinsichtlich der Hörverbesserung nicht nachgewiesen werden. Die Methode der KLS ist zum Nachweis des Rekruitments geeignet und sollte bei der Innenohr-Differentialdiagnostik zum Einsatz kommen.