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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Iatrogenene oder traumatischen Verletzungen des Stenonschen Gangs: Temporäre Schienung als wenig invasives Therapieverfahren

Meeting Abstract

  • corresponding author Robert Schönberg - Universitäts HNO-Klinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Boris Tolsdorff - Universitäts HNO-Klinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Uwe Rother - Poliklinik für Radiologie Universitäts ZMK-Klinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Sören Wenzel - Universitäts HNO-Klinik Hamburg Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod666

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Published: April 24, 2006

© 2006 Schönberg et al.
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Text

Einleitung: Mögliche Folgen von Weichteiltraumen oder Operationen im Wangenbereich sind Verletzungen des Stenonschen Ganges mit konsekutiver Bildung von Speichelfisteln. Ins Wundgebiet gelangender Speichel behindert die Wundheilung und gefährdet das Operationsergebnis. Konventionelle Therapiemaßnahmen führen häufig nicht zum gewünschten Erfolg und münden als Ultima Ratio in der totalen Parotidektomie zur Unterbindung des Speichelflusses. In der vorliegenden Arbeit wird die temporäre Schienung des Stenonschen Gangs als minimalinvasive Alternative zu den bekannten Therapieverfahren vorgestellt. Methode: Bei zwei Patienten, die mit einer Temporaliszügelplastik versorgt wurden, trat in Folge einer intraoperativen Läsion des Stenonschen Ganges eine postoperative Speichelfistel auf. Die Lokalisation der Leckage erfolgte mittels Sialographie. Die Schienung mit Drainage des Stenonschen Ganges wurde unter Bildwandlerkontrolle durchgeführt.

Ergebnisse: In beiden Fällen kam es unter oben genannten Maßnahmen zu einer sofortigen vollständigen Beendigung der Speichelsekretion ins Wundgebiet. Die Belassung der Schiene für 3 Wochen führte in beiden Fällen zu einer problemlosen Ausheilung der Gangverletzung. In sialographischen Kontrollen konnte die Wiederherstellung der Gangkontinuität dargestellt werden.

Fazit: Die enorale Schienung des verletzten Stenonschen Gangs stellt ein einfaches, aber sehr zuverlässiges Verfahren dar. Sie sollte als wenig invasive Therapie grundsätzlich den invasiveren Verfahren als Therapieversuch zunächst vorgezogen werden.