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Epidemiologie, Lokalisation, Histopathologie und Klassifikation von malignen Speicheldrüsenerkrankungen im Kindesalter
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Published: | April 24, 2006 |
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Speicheldrüsenerkrankungen im Kindesalter sind selten. Viele Raumforderungen bei Heranwachsenden werden entzündlichen Prozessen oder gutartigen Tumoren zugeschrieben. Bei seltenem Auftreten von Speicheldrüsenerkrankungen im Kindesalter gibt es sowohl für die klinische Differentialdiagnose als auch für die Altersgruppen kaum repräsentative Daten. In dieser Studie wird gezeigt, welche malignen Erkrankungen der Speicheldrüsen nach Altersgruppen, Lokalisation und Geschlechtsverteilung prädominieren.
Patientengut: 549 Fälle von (im UKE) operierten Kindern aus dem Hamburger pathologischen Speicheldrüsenregister der letzten 20 Jahre wurden untersucht. Hiervon konnten bei 159 (29%) Kindern im Alter von 0-14 Jahren maligne Veränderungen der Speicheldrüsen retrospektiv hinsichtlich Diagnose, Nebendiagnosen, Alter, Geschlecht und Lokalisation ausgewertet werden. Die WHO Klassifikation nach Seifert et al. 1991 zu Grunde legend fanden sich in unserem Patientengut 5 Kinder (3%) in der Gruppe der Nichtepithelialen Tumore, 8 (5%) maligne Lymphome, 23 (15%) sekundäre Tumore und 123 (77%) Karzinome der Speicheldrüsen. Betrachtet man Alter, Geschlecht und Lokalisation, lassen sich Rückschlüsse auf die Morphologie ziehen. Es zeigte sich deutlich, dass Speicheldrüsenerkrankungen im Kindesalter keineswegs größtenteils entzündlichen oder benignen Ursprungs sind. Bei isolierten Raumforderungen muss immer an ein malignes Geschehen gedacht werden. Trotz der Altersstruktur des Patientengutes sind verschiedene Tumorentitäten nachgewiesen worden, deren Auftreten eher dem Erwachsenenalter zuzuordnen sind.