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Das Mona-Lisa-Syndrom – die periphere Fazialisparese in der Schwangerschaft
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Published: | April 24, 2006 |
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Mona Lisa war vor der Erschaffung des berühmten Gemäldes schwanger. Es wird darüber spekuliert, ob dem präzisen Anatom und Künstler Leonardo da Vinci das berühmte Lächeln der Dame durch die Darstellung einer Gesichtsmuskel-Kontraktur oder einer Synkinese gelungen ist. Solche Pathologien finden sich gehäuft bei Degeneration und unvollständiger Regeneration des VII. Hirnnervens im Rahmen der peripheren Fazialisparese. Genährt wird diese Hypothese durch die Tatsache, dass während einer Schwangerschaft das Risiko für dies Erkrankung um den Faktor 3.3 erhöht ist und Defektheilungen häufiger beobachtet werden.
In der Mehrzahl der Fälle bleibt die Ursache der Erkrankung unbekannt – es handelt sich um eine idiopathische Parese. Verschiedene ursächliche Faktoren werden unterstellt, insbesondere eine schwangerschaftsbegleitende Ödemneigung, die sich bei dem im engen Knochenkanal befindlichen N. fazialis problematisch auswirkt. Weitere Risikofaktoren stellen ein Schwangerschaftsdiabetes oder Gestoseerkrankungen dar.
Die Therapievorschläge für die idiopathischen Fazialisparese sind mannigfaltig (keine Therapie bis hin zur ausgedehnten Operation) und die Beurteilung ihrer Effektivität wird durch die hohe Spontanheilungstendenz der Erkrankung (bei inkompletter Parese über 90%) erschwert. Ein etabliertes Therapiekonzept für die Erkrankung während einer Schwangerschaft existiert nicht. Ein therapeutischer Nihilismus ist vertretbar, falls möglich sollte jedoch insbesondere nach dem ersten Tertial die Anwendung von Corticoiden in absteigender Dosierung erfolgen.
Die periphere Fazialisparese in der Schwangerschaft ist eine äthiologisch ungeklärte Erkrankung mit hoher Spontanheilungstendenz und eingeschränkten therapeutischen Möglichkeiten.