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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Obstruktive Schlafapnoe als Folge ausgedehnter operativer Eingriffe in Mund und Rachen – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kai Hecksteden - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Susanne Kinzer - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Jörg Schipper - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod612

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Published: April 24, 2006

© 2006 Hecksteden et al.
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Einleitung: Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) wird maßgeblich durch Obstruktion der oberen Atemwege verursacht. Die individuelle Anatomie von Mund, Oro- und Hypopharynx ist entscheidend. Wir stellen den Fall eines Patienten vor, der nach Tumorresektion im Mundbodenbereich mit Unterkieferteilresektion ohne Osteosynthese nach Tracheostomaverschluß ein hochgradiges OSAS zeigte.

Kasuistik: Ein 56jähriger Mann wurde vorstellig mit Morgen- und Tagesmüdigkeit, erhöhter Einschlafneigung, ausgeprägtem Schnarchen und Mikroschlafattacken seit Verschluß eines Tracheostomas, welches im Rahmen einer Tumorresektion bei pT4pN1cM0 Plattenepithelkarzinom des Mundbodens links angelegt worden war. HNO-Befunde: Den Oro- und Hypopharynx teilverlegende stark vernarbte Zunge. Kehlkopf fiberendoskopisch regelrecht. BMI 22 kg/m2. Epworth Schläfrigkeits Skala (ESS) 9/24 Pkt. Spirometrie: ausgepr. Behinderung der insp. Flußparameter. Polygraphie: Respiratory-Disturbance-Index 30/h. Polysomnographie: Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) 83/h, minimale O2-Sättigung 43%. Mit Auto-CPAP (MAP-Magellan®) AHI unter 10/h, minim. O2-Sättigung 78%. Unter CPAP Therapie waren in den 6 Monaten der Nachkontrolle die Beschwerden deutlich rückläufig (ESS 3/24 Pkt.).

Fazit: Ausgedehnte Veränderungen in der Anatomie des Mundbodens können die Ausbildung eines OSAS bewirken, wie wir im vorliegenden Fall zeigen. Auch Eingriffe am Pharynx können ein OSAS induzieren [1]. Wir schließen daraus, daß eine schlafmedizinische Diagnostik in Fällen größerer operativer Eingriffe in Mund und Pharynx im postoperativen Verlauf erwogen werden muß, insbesondere vor Planung eines Tracheostomaverschlusses.


Literatur

1.
Verse T, et al. Obstruktive Schlafapnoe. Dt Med Wschr. 2000;125:137-41.