Article
Malignome der Nase- und Nasennebenhöhlen
Search Medline for
Authors
Published: | April 24, 2006 |
---|
Outline
Text
Eine große Fülle verschiedener Histologien sind bei Malignomen im Bereich der Nase- und Nasennebenhöhlen zu beachten. Bei der relativen Seltenheit von Malignomen in dieser Lokalisation berücksichtigen die meisten Untersuchungen eine Vielzahl von verschiedenen Tumorhistologien und weisen bei zumeist kleinen Einzelgruppen auf die Bedeutung der Histologie für die Prognose des Tumors hin.
Erfahrungen in der Behandlung von 279 Malignomen der Nase- und Nasennebenhöhlen über einen Zeitraum von 33 Jahren an der Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie der Universität Erlangen werden vorgestellt.
Als häufigste Tumorentität wurden Plattenepithelkarzinome (38%) beobachtet. Die isolierte Betrachtung von einzelnen Tumorentitäten zeigte im eigenen Patientengut eine eindeutige Verschlechterung der Prognose bei dem Befund einer Infiltration des Auges und/oder der Schädelbasis. Ein Vergleich der Therapiemodalitäten belegte, dass Therapiestrategien, die eine operative Behandlung einschließen, dem Behandlungsansatz einer alleinigen Strahlentherapie deutlich überlegen sind (10-Jahresüberlebensrate von Plattenepithelkarziomen: 43% versus 5%).
Die Erfahrungen verdeutlichen, dass bei Malignomen der Nase- und Nasennebenhöhlen von der histologischen Befundeinordnung unabhängige weitere Prognosekriterien (u.a. Infiltration von Auge, Schädelbasis) zu berücksichtigen sind. Neben der Tumorentität sollten Subtypen und der Differenzierungsgrad unter prognostischen Gesichtspunkten beachtet werden. Die chirurgische Behandlung bildet eine wichtige Säule des multimodalen Therapiekonzeptes in der Behandlung von Malignomen der Nase- und Nasennebenhöhlen.