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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Beeinflussung ortho- und retronasaler olfaktorischer Reize durch simultane gustatorische Stimuli

Meeting Abstract

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  • corresponding author Antje Welge-Lüssen - Universitätsspital Basel, HNO Klinik, Basel, Schweiz
  • Alexander Husner - Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz
  • Thomas Hummel - HNO Klinik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod327

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2006/06hnod327.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Welge-Lüssen et al.
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Einleitung: Olfaktorische Reize können durch simultane gustatorische Stimuli beeinflusst werden. Unklar ist, ob ortho- und retronasale olfaktorische Stimuli unterschiedlich moduliert werden.

Methode: 32 normosmische Probanden (16 Frauen, 16 Männer) wurden in zwei Testsitzungen an 2 verschiedenen Tagen untersucht. Die olfaktorische Stimulation erfolgte mit Phenylethylalkohol (PEA) und Vanillin mittels Olfaktometer randomisiert ortho- oder retronasal; simultan erfolgte die Applikation eines süssen oder sauren Schmeckreizes.

Ergebnisse: Die Latenzen P2 des olfaktorisch evozierten Potentials waren signifikant kürzer bei orthonasaler Reizdarbietung im Vergleich zu retronasaler Stimulation. Eine signifikante Interaktion zwischen orthonasaler und retronasaler Reizung und der Geschmackstimulation konnte gezeigt werden. Der süsse Schmeckreiz führte zu kürzeren Latenzen sofern die olfaktorischen Stimuli retronasal appliziert wurden, wohingegen der saure gustatorische Reiz bei orthonasaler olfaktorischer Stimulation zu kürzeren Latenzen führte.

Schlussfolgerungen: Retronasale und orthonasale Riechreize können durch gustatorische Stimuli unterschiedlich beeinflusst werden. Die simultane Darbietung von gustatorischen und olfaktorischen Reizen führt zu einer Beschleunigung der Verarbeitung der retronasalen Riechreize, wenn Schmeck- und Duftreiz kongruent sind. Dieser Effekt ist stärker ausgeprägt, wenn es sich um einen Duftreiz, der mit Essbarem assoziiert werden kann, handelt. Orthonasale Riechreize werden hingegen durch simultane Applikation andersartiger Stimuli schneller verarbeitet.