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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Wie hoch ist der Anteil an beklagten Riechstörungen bei operierten Polyposis nasi-Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hilmar Gudziol - Univ.HNO-Klinik, Jena
  • Anne Holzmüller - HNO-Klinik, Gera
  • Annegret Wurschi - Praxis, Weimar

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod317

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Published: April 24, 2006

© 2006 Gudziol et al.
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Die Angaben zu beklagten Riechstörungen bei Polyposis nasi-Patienten differieren beträchtlich (14 % - 100 %). Es soll ermittelt werden, wie hoch der Patientenanteil mit beklagten Riechstörungen bei operierter Polyposis nasi im Krankengut der Univ.-HNO-Klinik ist.

Methodik: Dazu wurden unterschiedlich große Patientengruppen mit Polyposis nasi zu verschiedenen Zeitpunkten befragt: 1. vor der Erstoperation; 2. 6 – 8 Wochen nach der Erstoperation; 3. durchschnittlich 7 Jahre nach der Erstoperation.

Ergebnis: Vor der ersten Operation klagten 88 % der Polyposis nasi-Patienten über Riechstörungen. 48 % bemängelten einen Riechverlust und 40 % gaben eine Riechminderung an. 6 – 8 Wochen postoperativ waren es nur 34 %. 6 % der Patienten beklagten einen Riechverlust und 28 % eine Riechminderung. Durchschnittlich 7 Jahre nach der ersten Operation klagten wieder 59 % (20 % Riechverlust, 39 % Riechminderung) über Riechstörungen. Aus der Erinnerung gaben 68 % der Patienten an, präoperativ eine Riechstörung gehabt zu haben.

Schlussfolgerungen: Eine Riechstörung war prä- und postoperativ neben einer behinderten Nasenatmung das zweithäufigste Symptom bei Polyposis nasi-Patienten, die sich einer FESS zu unterziehen hatten. Wochen nach der Operation reduzierte sich der Anteil beklagter Riechstörungen deutlich. Durchschnittlich 7 Jahre postoperativ klagten etwas mehr als die Hälfte noch bzw. wieder über Riechstörungen. Die postoperative Zunahme von Riechstörungen ist in der Regel ein Symptom für eine Rezidivpolyposis. Eine Rezidivpolyposis ist jedoch noch kein Grund für eine Rezidivoperation. Erst bei deutlicher Verschlechterung der Lebensqualität ist nach Ausschöpfung konservativer Maßnahmen eine Rezidivoperation ins Auge zu fassen.