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Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette nach stumpfen Schädeltrauma
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Neben Felsenbeinfrakturen, Explosionstraumata und Trommelfellverletzungen kann ein stumpfes Schädeltrauma die Ursache einer Luxation und Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette sein.
Patienten und Methode: Wir berichten von drei Patienten (9-jähriges Kind, 27-jährige Frau und 50-jähriger Mann), die nach einem stumpfen Schädeltrauma über eine Schallleitungsschwerhörigkeit von 40-50 dB klagten. Nach Tympanoskopie zeigte sich bei zwei Fällen eine Unterbrechung der Kette im Inkudostapedialgelenk. Die Kontinuität der Kette wurde mit Hilfe eines Kortikalis-Transplantates vom Mastoid und Temporalisfaszie rekonstruiert. Beim dritten Fall wurde eine Nekrose des Stapes festgestellt. Bei diesen Fall wurde eine Stapes-Prothese verwendet.
Ergebnisse: Zwei Jahre postoperativ zeigte sich in allen Fällen ein normales Hörvermögen.
Schlussfolgerungen: Wegen der speziellen Blutversorgung des langen Amboßschenkels kann es nach einem stumpfen Schädeltrauma zur einer Nekrose des langen Amboßschenkels kommen mit Unterbrechung des Inkudostapedialgelenkes. Deswegen sollte bei Vorliegen einer Schwerhörigkeit nach vorausgegangenem Schädeltrauma auch an eine Unterbrechung der Kette gedacht werden.