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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Biomimetische Synthese von Gehörknöchelchenprothesen: Tierexperimentelle Ergebnisse von nanostrukturierten bioaktiven Materialien

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Stieve - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • Christina Turck - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover
  • B. Behrens - Universität Hannover, Institut für anorganische Chemie, Hannover
  • P. Müller - Gesellschaft für biotechnologische Forschung, Braunschweig, Braunschweig
  • G. Brandes - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Elektronenmikroskopie, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod299

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Published: April 24, 2006

© 2006 Stieve et al.
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Einleitung: Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 599 haben wir organisch-anorganische Kompositwerkstoffe entwickelt, die aufgrund der nanostrukturierten Oberfläche eine Bioaktivität aufweisen und die biologischen Eigenschaften der natürlichen Gehörknöchelchen nachahmen sollen.

Methoden: In vitro Vorversuche mit Chitosan und Apatit beschichteter Bioveritkeramik zeigten günstige biologische Eigenschaften, so dass wir mit diesen nanostrukturierten Materialien eine tierexperimentellen Studie geplant haben. Dazu wurde bei 40 Kaninchen ein Prototyp im Mittelohr einseitig implantiert. Nach 4 Wochen, 3 Monaten und 1 Jahr erfolgte nach Euthanasie die Explantation und histologische Untersuchung.

Ergebnisse: Schon nach 4 Wochen zeigten die Chitosan Prothesen erste Hinweise für eine Degradation des Materials mit erheblicher Bindegewebsreaktion im Mittelohr. Die nanostrukturierte Bioveritkeramik war über den Versuchszeitraum in ihrer Position ohne Hinweise für Extrusion im Mittelohr zwischen Hammergriff und Stapesfußplatte nachweisbar und es gab histologisch keine Anzeichen für eine Fremdköperreaktion.

Schlussfolgerungen: Die ungünstigen Ergebnisse für Chitosan sind hauptsächlich auf die organische Komponente des Materials zurückzuführen, die zu einer Fremdkörperreaktion geführt hat. Nanostrukturen haben einen wesentlichen Einfluss auf die biologischen Eigenschaften, was bei der Entwicklung von neuen Gehörknöchelchenprothesen zum klinischen Einsatz berücksichtigt werden sollte.