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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Morphologie des Runden Fensters: eine anatomisch - radiologische Gegenüberstellung

Meeting Abstract

  • corresponding author Anne Müller - HNO - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Christian Habermann - Radiologie / Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Marcos Sanchez-Hanke - HNO / Universitätklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod275

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Published: April 24, 2006

© 2006 Müller et al.
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Outline

Text

Einleitung: Das runde Fenster (RF) wird zunehmend als therapeutischer Zugang zum Innenohr genutzt, so z.B. für Medikamentenapplikationen (Round window µCathTM) oder für die Implantation von Hörgeräten. Vorausgehende anatomische Arbeiten beschränkten sich auf Untersuchungen insbesondere der RF Membran. Für die Anwendung und Etablierung neuer Techniken ist jedoch darüberhinaus die Kenntnis der Morphologie der gesamten Nische des RF notwendig. Ziel der Arbeit war die Beurteilung der RF Nische anhand von radiologischen Befunden und histologischen Präparaten.

Methode: Es wurden 40 Felsenbein-CTs einer gemischten Population und 40 histologische Felsenbeinschnitte aus der Witmaack’schen Sammlung zur Betrachtung herangezogen. Korrespondierende Schnitte im Bereich der RF Nische wurden vermessen und miteinander verglichen.

Ergebnisse: Sowohl in den CT-Bildern als auch in den histologischen Schnitten konnten wir in jedem Fall eindeutig die anatomischen Grenzen der RF Nische nachweisen. Der mittlere Durchmesser des RF in den histologischen Präparaten betrug ca. 950 µm. Auffällig war, dass sowohl in der radiologischen als auch histologischen Betrachtung der Membran häufig Zellreste, Sekret und Schleimhaut unterschiedlicher Dicke vorgelagert waren. Variationen dieser Art konnten besonders häufig zwischen der Membran und dem Subiculum beobachtet werden. Die anatomischen Knochengrenzen hingegen erwiesen sich als relativ konstant.

Schlussfolgerung: Aufgrund der beobachteten Variationen im Weichteilbereich vor dem RF, sind interindividuell unterschiedliche Diffusionsbedingungen von lokal applizierten Medikamenten nicht auszuschließen. Die anatomisch knöchernen Grenzen hingegen sind für Implantationszwecke als relativ konstant einzustufen.