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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Hörschäden durch Freizeitlärm bei Freizeitlärmgefährdeten Heranwachsenden in Haupt- und Berufsschulen

Meeting Abstract

  • corresponding author Florian Bethge - Charité - CBF, Berlin
  • Ulrike von Foerster - Charité - CBF, Berlin
  • Hans Scherer - Charité - CBF, Berlin
  • Markus Zimmermann - Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Halle (Saale)
  • Christiane Schaepe - Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Halle (Saale)
  • Claudia Weißgrab - Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Halle (Saale)
  • Kathleen Wüste - Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Halle (Saale)

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod176

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2006/06hnod176.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Bethge et al.
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Der Begriff Soziakusis (Freizeitlärm) bezeichnet die durch außerberufliche Lärmbelästigungen resultierenden Höreinbußen. Bereits in den 70er Jahren wurde in der Literatur wiederholt über die Möglichkeit einer Hörgefährdung durch intensiven Musikkonsum und elektronisch verstärkte Musik berichtet. Ergebnisse epidemiologischer Studien an Jugendlichen, die noch keiner beruflichen Lärmexposition ausgesetzt waren, deuten auf steigende Zahlen irreversibler Innenohrschäden hin. Besonders gefährdet scheinen in diesem Zusammenhang männliche Personen und Mitglieder unterer sozialer Schichten zu sein.

Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen eines von der Techniker Krankenkasse geförderten Projektes zur Evaluation und Prävention von Soziakusis die Auswirkungen von Freizeitlärm auf das Hörvermögen bei Heranwachsenden in Haupt- und Berufsschulen. Die Hörgewohnheiten der Jugendlichen wurden durch einen standardisierten Fragebogen erfasst. Im Anschluss daran folgte eine HNO-ärztliche Untersuchung, die Stimmgabelprüfung nach Rinne und Weber, eine Tympanometrie und ein Reintonaudiogramm.

Erste Auswertungen bestätigen den wachsenden Hörkonsum mit steigendem Alter und geben Hinweis auf bereits erlebte Höreinschränkungen in Form von Tinnitus und temporärem Hörverlust. Darüber berichten mehr als Zweidrittel der Heranwachsenden im Alter von 12-17 Jahren. Bei vielen Probanden konnten permanente Hörschäden in dem für die Lärmschädigung typischen Frequenzbereich von 3-6 kHz von unterschiedlicher Ausprägung gemessen werden. Insgesamt zeigt die Untersuchung die dringende Notwendigkeit einer wirksamen Prävention von Soziakusis.

Unterstützt durch Techniker Krankenkasse.