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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Stimulation der nasalen Zilienschlagfrequenz durch topische Cholinergika in vitro

Meeting Abstract

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  • corresponding author Peter Neugebauer - Univ.-HNO-Klinik Köln, Köln
  • Axel Mickenhagen - Jean-Uhrmacher-Institut für Klinische HNO-Forschung, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod155

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/hnod2006/06hnod155.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Neugebauer et al.
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Einleitung: Topische Cholinergika werden bisher routinemäßig nur in der Glaukomtherapie eingesetzt. In einem Zellkulturmodell wurde die Wirkung von Metacholin und seinem Antagonisten Atropin auf die Zilienschlagfrequenz von Flimmerzellen der Nasenmukosa untersucht.

Methoden: Hierzu wurden Flimmerzellen aus Conchotomie-Präparaten isoliert und in einem speziell supplementierten Wachstumsmedium bei 34°C, Wasserdampfsättigung und 10 %-iger CO2-Atmosphäre auf einer Beschichtung aus extrazellulären Matrixmolekülen der Basallamina inkubiert. Die Zilienschlagfrequenz wurde über eine photooptische Sonde mit einem Fast-Fourier-Transformations-Analyser bei ansteigenden Konzentrationen von Metacholin und Atropin bestimmt. Durch Auswaschen der Medikamente wurde die Reversibilität bzw. Irreversibilität eines Effektes auf die Zilienschlagfrequenz überprüft. Nach den Messungen wurden die Präparate auf morphologische Veränderungen rasterelektronenmikroskopisch untersucht.

Ergebnisse: Metacholin (n=12) verursachte bei den Konzentrationen 10-6M und 10-4M eine statistisch signifikante, reversible Steigerung der Zilienschlagfrequenz (p<0,05) auf 114,1% bzw. 128,4% der Ausgangsfrequenz (=100%). Atropin (n=12) bewirkte in einem Konzentrationsbereich von 10-8M bis 10-2M keine signifikante Änderung der Zilienschlagfrequenz. Rasterelektronenmikroskopisch verursachten beide Substanzen an den Flimmerzellen keine morphologischen Schäden.

Schlussfolgerungen: Die vorliegenden in-vitro Versuche legen den Schluss nahe, dass Cholinergika bei lokaler Schleimhautapplikation die Zilienschlagfrequenz stimulieren. In Abhängigkeit vom systemischen Nebenwirkungsspektrum könnte sich hieraus ein neues Therapiekonzept ergeben.

Unterstützt durch Jean-Uhrmacher-Stiftung, Köln.