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Halslymphknotenmetastasen nach Larynxcarcinom als Erstmanifestation eines Prostatacarcinoms
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Published: | April 24, 2006 |
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Wir berichten über einen Patienten, der 4 Jahre nach primärer Radiochemotherapie eines 3-Etagen Pharynxcarcinoms mit dem V.a. Halslymphknotenmetastasen vorstellig wurde. Histologisch konnte die Diagnose von Metastasen eines Adenocarcinoms mit papillären Anteilen gestellt werden. Ein Schilddrüsen- oder Lungencarcinom konnte ausgeschlossen worden. Es zeigten sich in der weiteren bildgebenden Diagnostik Raumforderungen im Bereich der rechten Niere, des Beckens und der Wirbelsäule. Eine Stanzbiopsie aus dem Beckenbefund erbrachte die Diagnose einer osteoblastischen Metastase eines Prostatacarcinoms, dieses konnte im Verlauf bestätigt werden.
In einer Nachfärbung der primär entnommenen Halslymphknoten zeigten sich diese hochpositiv auf PSA, so dass auch hier Metastasen des Prostatacarcinoms bestätigt wurden. Ein Rezidiv, sowie eine Metastasierung des Pharynxcarcinoms konnte ausgeschlossen werden.
Halslymphknotenmetastasen nach primärer Radiochemotherapie bei ausgedehnten Plattenepithelcarcinomen im HNO Bereich stellen in den allermeisten Fällen, insbesondere beim Fehlen weiterer Symptome, Metastasen des initialen Tumors dar. Supradiaphragmatische Filiae eines Prostatacarcinoms sind eine sehr seltene Erstmanifestation und kommen, wie auch in unserem Fall, erst bei weit fortgeschrittener Erkrankung vor.
Bei unklaren Metastasen eines Adenocarcinoms besteht bei älteren Männern mit der Bestimmung des PSA eine kostengünstige Methode zur Eingrenzung der Differentialdiagnosen.
Unser Fall zeigt, wie wichtig die gründliche histologische und klinische Aufarbeitung auch bei gut begründeter Verdachtsdiagnose sind.