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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Retropharyngeales Lipom als Differentialdiagnose von Schluckstörungen

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod105

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Published: April 24, 2006

© 2006 Stebel et al.
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Retropharyngeale Raumforderungen stellen große diagnostische und therapeutische Anforderungen an den behandelnden Arzt. Sie fallen entweder als Zufallsbefund bei der HNO-ärztlichen Untersuchung auf, oder der Patient konsultiert den Arzt aufgrund von Dyspnoe, Dysphagie, Stimmveränderungen oder Nackenschmerzen.

Ein 53jähriger Mann klagte seit ca. 2 Monaten über progrediente Schluckbeschwerden. Klinisch fand sich eine weiche, gut verschiebliche Schwellung unter dem M. sternocleidomastoideus links, im Spiegelbefund zeigte sich eine Vorwölbung der Pharynxhinterwand und linken Pharynxseitenwand.

Das MRT zeigte ein ausgedehntes Lipom, welches retropharyngeal nach kaudal bis ins obere Mediastinum und kranial bis zur Tonsille links reichte. Der Befund wurde über eine collare Mediastinotomie exstirpiert. Das Gewicht des Lipoms betrug

212 g. Er blieb weiter in Betreuung in unserer Tumordispensairesprechstunde. Im Dezember 2003 klagte der Patient erneut über Schluckbeschwerden. Im MRT zeigte sich ein Rezidiv des Lipoms. Der Tumor wurde nochmals über eine kollare Mediastinotomie exstirpiert. Der Patient wurde am 8. postoperativen Tag entlassen und ist seither beschwerdefrei. Zusammenfassend ist zu sagen, dass man bei Patienten mit unklaren Schluckbeschwerden auch immer an ein retropharyngeales Lipom als seltene, aber mögliche Differentialdiagnose denken sollte.