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Durch heterotope Magenschleimhaut verursachtes Divertikel am hypopharyngo-ösophagealen Übergang
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Published: | April 24, 2006 |
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Im zervikalen Ösophagus variiert die Inzidenz endoskopisch gefundener heterotoper Magen-schleimhaut zwischen 0,3 und 0,5 %. In der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle stellen wenige millimetergroße Areale heterotoper Magenschleimhaut einen bedeutungslosen Zu-fallsbefund dar. Kasuistiken über peptische Läsionen auf diesen Inseln sowie Adenokarzino-me des oberen Ösophagus, die von heterotoper Magenschleimhaut ausgehen, zählen zu den Raritäten. Das im Folgenden beschriebene mit heterotoper Magenschleimhaut ausgekleidete Divertikel am hypopharyngo-ösophagealen Übergang stellt einen sehr seltenen pathologi-schen Befund dar.
Bei einer 77-jährigen Patientin ließ sich im Kontrastpharyngo-Ösophagogramm röntgenolo-gisch ein ca. 2 x 3 cm großes Divertikel am hypopharyngo-ösophagealen Übergang darstellen. Die für das Zenker’sche Divertikel typische Schwelle fehlte. Auf Grund einer nebenbefund-lich bekannten schweren Rheumatoidarthritis mit Beteiligung von Kiefergelenken und HWS gelang die starre Endoskopie nur schwierig. Endoskopisch zeigte sich am hypopharyngo-ösophagealen Übergang eine stark dilatierte sackähnliche Pharynxhinterwand, die mit hyper-plastischen, rötlichen, stark sezernierenden Schleimhautfalten ausgefüllt war und ohne ein-deutigen Schwellennachweis. Daraufhin wurde die Indikation für eine Divertikelresektion über einen transzervikalen Zugang links gestellt. Histologisch handelt es sich bei dem rese-zierten Gewebe um heterotope Magenschleimhaut.