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Ergebnisse der Cochlea-Implant-Versorgungen bei älteren Patienten
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Published: | April 24, 2006 |
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Die Verbesserung der Sprachkodierungsstrategien hat für viele Cochlea-Implant-Träger ein früher nicht für möglich gehaltenes offenes Sprachverständnis ermöglicht. Damit stellt die Cochlea-Implant-Versorgung nicht nur bei vollständiger Taubheit, sondern auch bei an Taubheit grenzendem Restgehör eine wirksame Behandlungsmethode dar. Als Implantationsgrenze wird zur Zeit ein Sprachverständnis von 30 – 40 % Einsilber bei 70 dB allgemein akzeptiert. Trotzdem bedarf die Indikation im Einzelfall der eingehenden Beratung des Patienten und der individuellen Prüfung bzw. eine Abgrenzung im Hinblick auf die Effektivität der Hörgeräteversorgung. Erfreulicherweise ist eine über die regelmäßige Sprachprozessoranpassung hinausgehende Hör-Sprachrehabilitation bei Erwachsenen nur selten notwendig. Gerade älteren Mitbürgern droht durch die Hörbehinderung die soziale Isolation mit weitreichenden Folgen.
In der vorliegenden Untersuchung werden die Ergebnisse einer Cochlea-Implant-Versorgung von 50 Patienten über 65 Jahre mit denen eines Gesamtkollektivs von Erwachsenen diskutiert.
Es hat sich gezeigt, dass ältere Patienten im gleichen Maße von einem erfreulich hohen Sprachverständnis durch die Cochlea-Implant-Versorgung profitieren. Frühere Einwände, die Cochlea-Implant-Systeme seien technisch zu aufwändig und von älteren Mitbürgern nicht zu bedienen, haben sich nicht bestätigt. Gerade die Cochlea-Implant-Versorgung bei älteren Patienten erwies sich als ärztlich höchst dankbare Maßnahme, die Sekundärentwicklungen, wie z. B. Vereinsamung und sozialer Isolation vorbeugt.