gms | German Medical Science

88th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 27.05.2017, Erfurt

Ist ein Neugeborenenhörscreening (NHS) ausreichend – Prävalenzen für Hörstörungen im Vorschulalter

Meeting Abstract

  • corresponding author Marja Loderstedt - HNO Uniklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Kathrin Thiele - Gesundheitsamt Stadt Magdeburg, Magdeburg
  • Anke Rißmann - Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - HNO Uniklinik Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 88. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Erfurt, 24.-27.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17hno336

doi: 10.3205/17hno336, urn:nbn:de:0183-17hno3366

Published: April 13, 2017

© 2017 Loderstedt et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die demografische Entwicklung zwingt uns, bezogen auf Kinder mit Hörstörungen, darauf zu achten, dass für jedes Kind eine optimale körperliche, seelische und schulische Entwicklung gewährleistet werden kann. Die Realisierung des NHS ist ein erster Schritt. Allerdings ist die Untersuchung nicht verpflichtend. Entscheidend ist auch, wie sich die Kinder und deren Hörvermögen bis zum Schuleintritt verändern. Nach Einführung eines generellen NHS sollte bei dem überwiegenden Anteil der Kinder, bei denen im Rahmen der Vorschuluntersuchung eine Schwerhörigkeit festgestellt wird, diese bereits im Vorsorgeheft dokumentiert sein.

Methoden/Ergebnisse: Grundlage unserer Untersuchungen waren die Daten von 1.386 Kindern mit geplanter Einschulung 2015. Die Daten des Vorschulhörtests wurden den Daten des NHS zugeordnet und die Prävalenzraten gegenübergestellt. Es konnte gezeigt werden, wie viele der im Rahmen des NHS diagnostizierten Hörstörungen permanent bis zum Schuleintritt bestehen und wie hoch der Anteil schwerhöriger Kinder ist, die im NHS als unauffällig getestet wurden. Es konnte auch die Prävalenz für passagere Schallleitungsschwerhörigkeiten im Vorschulalter gezeigt werden. Zudem wurden Daten zur bisherigen Gesamtentwicklung des Kindes und zu Risikofaktoren für das Bestehen von Hörstörungen erhoben. Da die Schuleingangsuntersuchung verpflichtend ist, konnten wir auch eine Aussage zum Hörvermögen jener Kinder machen, die uns aus verschiedenen Gründen im NHS verloren gegangen sind.

Diskussion: Wir konnten erstmals für die einzuschulenden Kinder eines Jahrgangs eine vollständige Übersicht über Kinder mit Hörstörungen gewinnen und somit für diese Kinder die Therapie/Rehabilitation ggf. optimieren. Dabei wurde die Bedeutung beider Untersuchungen gegenüber gestellt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.