gms | German Medical Science

14. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: New Horizons in Teaching and Learning

22. - 24.04.2010, Wien, Österreich

Reformulierung des ärztlichen Rollenbildes in der medizinischen Aus- und Weiterbildung

Poster

Search Medline for

14. Grazer Konferenz – Qualität der Lehre: New Horizons in Teaching and Learning. Wien, Österreich, 22.-24.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10grako32

doi: 10.3205/10grako32, urn:nbn:de:0183-10grako328

Published: November 18, 2010

© 2010 Luschin et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Poster

Problemstellung: Compliance bzw. Adherence zur medikamentösen Therapie bei chronischen Erkrankungen ist mit einem (für westliche und nicht als Länder der Entwicklungszusammenarbeit qualifizierte Gesellschaften geltenden) - Prozentwert von 50, als ausgesprochen niedrig zu bezeichnen.

Lösungsansätze: Internationale Forschungsergebnisse empfehlen zur Erhöhung der Adherence, die Reformulierung des paternalistischen, ärztlichen Rollenbildes und fordern die Integration entsprechender Sensibilisierungsmaßnahmen in die medizinische Aus- und Weiterbildung. Als essentielle Bestandteile einer adäquaten und ,,aufgeklärten" medizinischen Lehre, werden folgende Punkte diskutiert:

  • Das Recht der PatientInnen, eine Therapieempfehlung zu befolgen, infrage zu stellen oder abzulehnen, ist zu achten.
  • PatientInnen sind als autonome, eigenverantwortliche und entscheidungsfähige PartnerInnen zu akzeptieren und als solche zu behandeln
  • PatientInnen sind als SpezialistInnen ihrer je individuellen Lebensumstände zu definieren und zu behandeln, ÄrztInnen hingegen, sollten ausschließlich als SpezialistInnen für eine spezifische Erkrankung und Therapie auftreten.
  • Therapieentscheidungen sind ausschließlich in einem Dialog zu treffen. Hierzu erforderlich sind ua:
1.
PatientInnen als gleichwertige PartnerInnen einzubeziehen
2.
Informationen auszutauschen
3.
die wechselseitige Wertschätzung der GesprächspartnerInnen
4.
der schrittweise Aufbau eines Konsensus

Conclusio: Viele Ärztinnen und Ärzte folgen nach wie vor dem überkommenen paternalistischen Bild einer Ärztin / eines Arztes. Es ist Aufgabe von HochschullehrerInnen medizinischer Universitäten - im Sinne einer verbesserten medizinischen Versorgung -, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines neuen Rollenbildes der Ärztin/des Arztes, den Studierenden zu vermittel.