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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Welcome addresses

Grußwort des Präsidenten der GMDS

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

herzlich möchte ich Sie zur 62 Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) begrüßen. Das schon lange gewählte Motto Mit Visionen Brücken bauen ist durch die Entscheidungen in der Medizininformatik-Initiative des BMBF plötzlich für die GMDS sehr relevant geworden. Das massive Bereitstellen von Versorgungsdaten deutscher Universitätskliniken in strukturierter Form für umfassende biomedizinische Forschung ist ein zukunftsweisendes Projekt, das alle Bereiche unserer Gesellschaft aktivieren wird: die Informatik, die Dokumentation, die medizinische Biometrie wie auch die Epidemiologie. Neben dem Brückenschlag von der Theorie in die Praxis liegt die noch größere Herausforderung im Brückenschlag zwischen biomedizinischer Forschung und Gesundheitswesen im Sinne eines lernenden Gesundheitssystems. Ich hoffe, dass die Tagung in Oldenburg intensive Diskussionen über dieses Zukunftsprojekt möglich machen wird.

Das Spektrum der eingereichten 260 Beiträge passt hierzu perfekt:  von Datenschutz und Digitalisierung der Medizin über Methodik in der klinischen und epidemiologischen Forschung bis zu Fragen der Dokumentation, Entscheidungsfindung und Ethik. Den Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen der GMDS ist es weiterhin gelungen sehr stimulierende Keynotes nach Oldenburg zu bringen. Das gut durchdachte  Programm bietet interessante Tutorien und Workshops zu aktuellen Themen.

Bei der Tagung sollten wir auch wichtige allgemeine Anliegen unserer Gesellschaft formulieren und nach außen tragen. Wir sollten die Relevanz einer guten, strukturierten Ausbildung der Medical Data Science Fächer für Ärzte, Gesundheitswissenschaftler und für die vielen anderen im Gesundheitssystem tätigen Spezialisten herausstellen. Wir sollten die Notwendigkeit des Aufbaus von Informations-Infrastrukturen für Forschung und Krankenversorgung betonen und darauf hinweisen, dass diese vor allem Organisation und Prozesse sind – also menschliche Kompetenz und deren Organisation. Weiterhin sollten wir als GMDS für Qualität und Reproduzierbarkeit in der biomedizinischen Forschung eintreten.

Prof. Dr. Rainer Röhrig (Medizinische Informatik) und Prof. Dr. Antje Timmer (Epidemiologie und Biometrie) leiten die Tagung und werden vom  Department für Versorgungsforschung an der Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg dabei unterstützt. An die Oldenburger schon jetzt ein besonderes Dankeschön für die gelungene Umsetzung einer Tagung die Visionen und Brückenschlag ermöglicht. Danken möchte ich aber auch allen externen Kolleginnen und Kollegen, die zur Vorbereitung der Tagung als Mitglieder der Komitees oder als Reviewer aktiv waren. Allen ein herzliches Dankeschön und große Anerkennung für das gelungene Gesamtwerk.

Ich freue mich auf die Tage in Oldenburg und den regen Austausch mit Ihnen.

Ulrich Mansmann
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie e.V.

Grußwort des Dekan der Medizinischen Fakultät, Uni Oldenburg

Sehr verehrte Damen und Herren,

Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie sind aus dem Studium der Humanmedizin sowie der biomedizinischen Forschung nicht wegzudenken. Im Gegenteil, ihre Relevanz wird immer größer, auch wenn das leider nicht unbedingt mit ihrer Beliebtheit korreliert. Es freut mich daher sehr, dass die älteste Fachgesellschaft auf diesem Gebiet in Europa ihre Jahrestagung in einer der jüngsten medizinischen Fakultäten Deutschlands abhält. Wahrscheinlich gibt es aber auch keinen besseren Ort, denn eine Fakultät im Aufbau verspürt besonders die Bedeutung dieser Fachbereiche. Die Zusammenarbeit mit vier kooperierenden, aber eigenständigen Krankenhäusern, wie dies hier in Oldenburg der Fall ist, stellt eine nicht alltägliche Herausforderung für die IT- Infrastruktur dar. Sie ist jedoch unabdingbar für eine erfolgreiche und fruchtbare Verbindung von Patientenversorgung mit Forschung und Lehre. Wir stehen vor der Frage, welche Möglichkeiten und neuen Wege sich hier anbieten, Möglichkeiten, die die vorgegebenen Rahmenbedingungen erfüllen und gleichzeitig im klinischen und universitären Alltag praktikabel sind. Oldenburger TeilnehmerInnen und Teilnehmer werden daher ganz Ohr sein und sich auf wertvolle Anregungen freuen.

Wesentliche und hochaktuelle Themen in der Humanmedizin sind zudem die Verankerung von Wissenschaftlichkeit im Studium sowie die verbesserte Qualität medizinischer Doktorarbeiten. Zu Recht stellt daher die Lehre der QB1 Fächer einen Schwerpunkt dieses Kongresses dar. Eine entscheidende Aufgabe wird dabei die nachhaltige Vermittlung grundlegender Begriffe und Konzepte von Biometrie und Epidemiologie sein. Hier müssen die richtigen Wege gefunden werden, um die Forschungsqualität in Zukunft entscheidend zu verbessern. Als Molekulargenetiker freue ich mich schließlich, dass möglicherweise auf diesem Kongress ein weiterer Fachbereich für die Bioinformatik und Systemmedizin gegründet wird. Ein solcher Schritt bietet sich an, denn beide Fachbereiche sind zentral, will man z.B. die Bedeutung des Mikrobioms im menschlichen Superorganismus verstehen. 

Ich beglückwünsche daher die Veranstalter zum interessanten Programm mit hochaktuellen Themen und wünsche Ihnen allen eine gelungene Jahrestagung mit spannenden Diskussionen, neue Einsichten und vielen interessanten Anregungen. Verbunden ist damit die Hoffnung, dass angeregt durch das Motto der Universität Oldenburg „Offen für neue Wege“ wegweisende Ideen und Konzepte aus dieser Jahrestagung entstehen.

Mit besten Grüßen

Hans Gerd Nothwang
Komm. Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Grußwort des Kongresspräsidenten und der Leitung des SPC

Herzlich Willkommen in Oldenburg!

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die diesjährige Jahrestagung steht unter dem Motto „Mit Visionen Brücken bauen“. Für langfristige Ziele braucht es eine Vision, die alle Beteiligten über den langen Weg eint. Ein solches Ziel ist, auf der Grundlage von Daten medizinische Entscheidungen und Gesundheitssysteme zu verbessern. Auch wenn der Wandel in das Informationszeitalter zunächst technologiegetrieben scheint: die Gestaltung und Umsetzung von Informationsinfrastrukturen für Forschung und Versorgung ist eine Aufgabe, die nur mit der Expertise aller „Medical Data Scientists“ gemeinsam sinnvoll gelöst werden. Daher gilt es, die vier Säulen der gmds Medizinische Dokumentation, Biometrie, Epidemiologie und  Medizinische Informatik sinnvoll zu verbinden – im Bildlichen Brücken zwischen den verschiedenen Wissensinseln zu bauen und neu entstehende Inseln wie die Bioinformatik und Systemmedizin zu integrieren.

Darüber hinaus gilt es, Brücken zu den Klinikern und medizinischen Fachgesellschaften, sowie den Patienten  und Patientenverbänden auszubauen. Bei Patienten und Klinikern werden die Daten generiert, die die Fächer der GMDS erfassen und verarbeiten. Und ihnen  müssen die generierten  Informationen und Erkenntnisse  kommuniziert werden um klinisch relevante Entscheidungen und damit die medizinische Versorgung zu verbessern.
Für diesen interdisziplinären und interprofessionellen Austausch stellen die GMDS und die Jahrestagung in Oldenburg eine Plattform: 220 nach einem Peer Review angenommene Beiträge bieten eine breite Auswahl an Themen und Perspektiven. Hinzu kommen Symposien, Workshops und Tutorien.

Dieses Jahr konnten neben Abstracts zum ersten Mal Langbeiträge (Full Papers) eingereicht werden. Diese erscheinen in der Reihe „Studies in Health Technology and Informatics“ bzw. in der GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (MIBE). Da alle Beiträge Open Access veröffentlicht werden, haben wir auf einen gedruckten Tagungsband verzichtet. Dafür sind alle Beiträge im Tagungsprogramm über ihre DOI mit der dazugehörigen Online-Publikation im Internet verbunden.

Das Motto „Mit Visionen Brücken bauen“ passt auch zum Standort in Oldenburg. Hier gibt es die Vision, eine Universitätsmedizin im Nordwesten zu etablieren, um langfristig die medizinische Versorgung in der Region zu stärken und zu verbessern. Dabei kann Oldenburg auf viele etablierte Institutionen und Expertisen aufbauen. Die Universität mit den Schwerpunkten in der Hörforschung und Neurosensorik, die Informatik mit dem An-Institut OFFIS, das Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen, mit dem eine enge Zusammenarbeit besteht, das Interdisziplinäre Zentrum für Recht in der Informationsgesellschaft und natürlich die Pädagogik und den Sozialwissenschaftenstellen herausragende Beispiele einer Kooperation über Disziplinen und Anwendungen hinweg dar.  Diese „Wissensinseln“ gilt es weiter miteinander und mit den Oldenburger Krankenhäusern der „European Medical School“ und dem Universitair Medisch Centrum Groningen,  sowie weiteren Leistungserbringern wie den niedergelassenen Ärzten und den verschiedenen Einrichtungen  der Stadt Oldenburg zu vernetzen.

Abschließend möchten wir uns bei allen bedanken, die mit ihrem Engagement und ihrer Arbeit zum Gelingen der Tagung beigetragen haben: Wir bedanken uns bei der Universität Oldenburg, die als Mitveranstalter der Tagung Räume und Technik zur Verfügung stellen, dem lokalen Organisationskomitee und insbesondere bei Frau Garten und Herrn Saß für die Organisation des Tagungsbüros, Herrn Plischke für die technische und organisatorische Unterstützung, Herrn Schabetsberger für die Betreuung der Online Registy und natürlich Beatrix Behrendt und Anja Schwering von der GMDS-Geschäftsstelle. Ein weiterer Dank geht an alle Sponsoren, die diese Tagung finanziell unterstützen.

Und der Dank geht natürlich an alle Autoren, Gutachter und Mitgliedern der Programmkomitees, sowie an alle eingeladenen Referenten und Vorsitzenden. Dank ihrer Arbeit freuen wir uns auf eine Tagung mit einem breiten Spektrum an Themen und einer hohen Qualität.

Rainer Röhrig
Kongresspräsident
Antje Timmer
Leitung Wissenschaftliches Programmkomitees