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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Patientensicherheit durch Informationskontinuität

Meeting Abstract

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  • Nicole Egbert - Hochschule Osnabrück - University of Applied Sciences, Osnabrück, Deutschland
  • Ursula Hübner - Hochschule Osnabrück - University of Applied Sciences, Osnabrück, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 243

doi: 10.3205/17gmds198, urn:nbn:de:0183-17gmds1989

Published: August 29, 2017

© 2017 Egbert et al.
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Die Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität und Patientensicherheit sind zentrale Aufgaben des deutschen Gesundheitssystems. Für die World Health Organization (WHO) ist Patientensicherheit der Schutz des Patienten vor „unnötigem Schaden im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung“ [1], während das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) die „Abwesenheit unerwünschter Ereignisse“ [2] in den Fokus legt.

Einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit leistet die Informationskontinuität, d.h. ein kontinuierlicher Informationsfluss zwischen allen an der Behandlung eines/r Patienten/-in beteiligten Berufsgruppen zur Sicherstellung einer möglichst sicheren und effektiven Versorgung. Besondere Relevanz erhält dies bei komplexen und chronischen Erkrankungen. Ein geregelter Austausch ist hierbei häufig notwendig zwischen dem ambulanten und stationären Sektor, aber auch innerhalb einer Einrichtung, z.B. eines Krankenhauses für den interprofessionellen Informationsfluss während der Schichtübergaben oder bei Entlassungen sowie dem Austausch mit dem/r Patienten/-in und Angehörigen. Der Einsatz von Informationstechnologie kann die Sicherstellung der Informationskontinuität unterstützen und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungskontinuität und der Patientensicherheit leisten.

Die Mitarbeiter/-innen im Krankenhaus benötigen spezifische Kompetenzen für die Umsetzung von Versorgungskontinuität im Sinne der Patientensicherheit. Dieser Schwerpunkt wird im Rahmen des Verbundprojektes „Gestaltungskompetenz als Innovator für hochzuverlässige Organisationen im Gesundheitswesen - GIO“ gefördert durch die niedersächsischen Mittel der Volkswagen Stiftung. GIO zielt darauf auf, einen Modell der Sicherheitskultur unter Einbeziehung des Ansatzes hochzuverlässiger Organisationen und der Gestaltungskompetenz aus dem Ansatz der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu entwickeln und darauf aufbauend die Kompetenzen des Krankenhauspersonals zu entwickeln

Hierzu werden relevante Kompetenzen aus den Bereichen Patientensicherheit, hochzuverlässige Organisationen und Gestaltungskompetenz identifiziert und zusammengeführt, die später in Lernszenarien überführt und in einer interaktiven Lernumgebung erlernt werden.

Im Rahmen des Workshops soll das im Projekt erarbeitete Basismodell vorgestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops ist die Diskussion zur Rolle der Informations- und Kommunikationstechnologie für die Sicherstellung der Patientensicherheit.

Der Workshop hat eine Dauer von zwei Stunden. Die Beiträge bei der Gruppendiskussionen werden protokolliert und für Forschungszwecke genutzt.

Folgende Referate sind geplant:

  • B.Babitsch, Universität Osnabrück
    A.Braun von Reinersdorff, Hochschule Osnabrück
    G.de Haan, Freie Universität Berlin
    Patientensicherheit in hochzuverlässigen Organisationen – Anforderungen an ein inter- und transdisziplinäres Rahmenkonzept
  • U.Hübner, Hochschule Osnabrück
    Informationskontinuität zur Gewährleistung der Patientensicherheit
  • N.Egbert, M.Przysucha, K.Schmidt-Bremme, L.Bretz, J.Graber, N.-A.Götz, B.Babitsch, U.Hübner
    Hochschule Osnabrück, Universität Osnabrück, Freie Universität Berlin
    Kompetenzen für die Patientensicherheit: Methodische Vorgehensweise und erste Ergebnisse aus dem Bereich der Patientensicherheitsforschung

Diese Referate dienen als Basis der moderierten Diskussion zu den Fragen:

1.
Welche Anforderungen ergeben sich aus einem inter- und transdisziplinären Ansatz für die Patientensicherheit?
2.
Welche spezifischen Vorteile und Herausforderungen ergeben sich durch die Nutzung von Informationstechnologie im Kontext von Patientensicherheit und Hochzuverlässigkeit?
3.
Welche generischen Kompetenzen der Patientensicherheit und Hochzuverlässigkeit sind spezifisch für den Umgang mit Informationstechnologie zur Wahrung der Informationskontinuität?
4.
Welche Akzente müssen vor diesem Hintergrund für den Umgang mit Informationstechnologie zur Wahrung der Informationskontinuität gesetzt werden!

Die Diskussion wird moderiert von N.Egbert und M.Przysucha.

Gestaltet wird der Workshop durch den Forschungsverbund „Gestaltungskompetenz als Innovator für hochzuverlässige Organisationen im Gesundheitswesen – GIO“, dem die Universität Osnabrück, die Hochschule Osnabrück und die Freie Universität Berlin angehören.

Ansprechpartner: Prof. Dr. U.Hübner, Hochschule Osnabrück; N.Egbert, Hochschule Osnabrück


Literatur

1.
World Health Organization (WHO). Conceptual Framework for the International Classification for Patient Safety. Version 1.1. Final Technical Report. January 2009.
2.
Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS). Wege zur Patientensicherheit - Lernzielkatalog für Kompetenzen in der Patientensicherheit. Eine Empfehlung des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. für Institutionen und Lehrende im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Gesundheitsberufe, erstellt von der Arbeitsgruppe Bildung und Training. 2014.