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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Gibt es Unterschiede in der Versorgung von Krebspatienten in städtischen und ländlichen Gebieten Ostdeutschlands?

Meeting Abstract

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  • Heide Wilsdorf-Koehler - Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen, Berlin, DE
  • Roland Stabenow - Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen, Berlin, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.256

doi: 10.3205/13gmds215, urn:nbn:de:0183-13gmds2157

Published: August 27, 2013

© 2013 Wilsdorf-Koehler et al.
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Einleitung: Aufbauend auf der These, dass die Bevölkerung in peripheren ländlichen Räumen einen schlechteren Zugang zu ärztlicher Versorgung insbesondere zu spezialisierter onkologischer Versorgung hat als die Bevölkerung in städtischen Zentren, wurden in Deutschland und anderen Ländern bereits verschiedene Untersuchungen zur Aufdeckung von Unterschieden im Überleben von Krebspatienten durchgeführt. Diese Untersuchungen führten zu unterschiedlichen Ergebnissen. Vorliegende Auswertung wird auf Gemeindeebene daher erneut die Frage nach Versorgungsunterschieden in Stadt und Land in Ostdeutschland stellen.

Material und Methoden: Für die Entitäten Darm, Lunge, Prostata, Magen und Harnblase werden relative 1- und 5-Jahre-Überlebensraten nach dem Periodenansatz berechnet. Einbezogen werden alle Krebsfälle (außer DCO-Fälle) im Alter über 15 Jahren aus den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Die Analyse bezieht sich auf die Diagnosejahre 2002-2010 mit Follow-Up bis 31.10.2010. Im Rahmen der Analyse werden die zu untersuchenden Fälle einer stratifizierten Analyse nach den vier Raumtypen 2010 des Basisstrukturmerkmals Lage (sehr peripher, peripher, zentral, sehr zentral), welches auf Erreichbarkeitsanalysen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung beruhen, unterzogen.

Ergebnisse: Einheitlich zeigt sich bei der nicht adjustierten Analyse, dass die Überlebensraten mit steigender Zentralität der Gemeinden zunehmen. Auch wenn die Unterschiede nicht zwischen jedem einzelnen Raumtyp signifikant sind, sind die Überlebensraten der untersuchten Entitäten in ‚sehr zentralen’ Gemeinden höher als in ‚sehr peripheren’ Gemeinden: Für Krebs insgesamt (C00-C97, ohne C44) betragen die relativen 5-Jahre-Überlebensraten 65,2% [64,7; 65,7] für sehr zentrale Gemeinden, 63,0 [62,5; 63,4] für zentrale Gemeinden, 63,1% [62,7; 63,5] für periphere Gemeinden und 61,8% [61,3; 62,3] für sehr periphere Gemeinden.

Im Zuge der Diskussion der Ergebnisse werden Stadien- und Altersverteilungen in den verschiedenen Raumtypen in die Analyse einbezogen.