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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Meta-Regressionsmodell zum Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Implementierungsstrategien

Meeting Abstract

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  • Susanne Unverzagt - Universität Halle/Wittenberg, Halle, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.62

doi: 10.3205/13gmds186, urn:nbn:de:0183-13gmds1867

Published: August 27, 2013

© 2013 Unverzagt.
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Einleitung und Fragestellung: Die kardiovaskulären Erkrankungen (CVD) sind mit einem Anteil von über 30% die häufigste registrierte Todesursache. Im Jahre 2004 verstarben weltweit 17 Millionen Menschen an CVD, die WHO rechnet bei weiter alternder Bevölkerung mit einer weiteren Zunahme der Inzidenz. Der Transfer von Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin in die Praxis niedergelassener Ärzte stellt einen wichtigen Weg zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung dar. Aber nicht nur die methodische Qualität von Leitlinien, sondern auch wirksame und sichere Implementierungswege sind ausschlaggebend für den Nutzen am Patienten [1]. Ziel unserer systematischen Übersichtsarbeit war die Analyse der Wirksamkeit unterschiedlicher Implementierungsstrategien (und ihrer Kombination) auf die Adhärenz von Hausärzten an evidenzbasierten und Leitlinien-Empfehlungen.

Material und Methoden: Bisher erfolgte eine getrennte Untersuchung multimodaler und unimodaler Implementierungsstrategien. Vorgestellt werden soll ein hierarchisches gemischtes Metaregressionsmodell mit Zufallseffekten und wiederholten Messungen. Dieses untersucht die Assoziation von neun Implementierungsstrategien [2] auf die in verschiedenen kategorisierten Endpunkten gemessene Arztadhärenz.

Ergebnisse: Es konnten 118 randomisierte Studien als Ergebnis einer systematischen Suche identifiziert werden. Der Einsatz unimodaler Strategien führt im Vergleich zu Standardmethoden zu einer Verbesserung der ärztlichen Leitlinienadhärenz bei moderater bis substantieller Heterogenität der Effektmaße in allen Strategiegruppen (OR 1,58; 95%KI 1,38-1,81). Relevante Unterschiede zwischen den Implementierungsstrategien wurden bei einer getrennten Untersuchung der verschiedenen Implementierungsstrategien nicht beobachtet.

Diskussion: Der Einsatz von Implementierungsstrategien zur Verbreitung von Leitlinieninhalten in der Prävention und Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen ist im Hinblick auf die Erhöhung der ärztlichen Leitlinienadhärenz wirksam. Eine höhere Arztadhärenz wird in der Regel durch den Einsatz höherdimensionalen Strategien erreicht. Die Frage, welche Strategie empfohlen werden kann, konnte auf der Grundlage der bisherigen Untersuchungen nicht abschließend geklärt werden.


Literatur

1.
Grol R, Grimshaw JM. From best evidence to best practice: effective implementation of change in patient´s care. Lancet. 2003; 362: 1225-1230.
2.
Shojania KG, McDonald KM, Wachter RM, Owens DK. Closing The Quality Gap: A critical analyses of quality improvement strategies, Volume 1 – series overview and methodology. Technical review 9. Agency for healthcare Research and quality; 2004.