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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Somnonetz - Eine digitale Lösung zur schlafmedizinischen Qualitätssicherung

Meeting Abstract

  • Dagmar Krefting - Hochschule für Wirtschaft und Technik, Berlin, DE
  • Alexander Blau - Charite, Berlin, DE
  • Andrea Rodenbeck - Charite, Berlin, DE
  • Jie Wu - Charite, Berlin, DE
  • Johannes Drepper - TMF e.V., Berlin, DE
  • René Siewert - HTW Berln, Berlin, DE
  • Sebastian Canisius - HTW Berlin, Berlin, DE
  • Martin Glos - Charite, Berlin, DE
  • Marian Harbach - RRZN Hannover, Hannover, DE
  • Matthew Smith - RRZN Hannover, Hannover, DE
  • David Oswald - HTW Berlin, Berlin, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.214

doi: 10.3205/13gmds137, urn:nbn:de:0183-13gmds1378

Published: August 27, 2013

© 2013 Krefting et al.
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Fragestellung: Seit 20 Jahren stellt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) die Strukturqualität ihrer Schlaflabore durch eine Akkreditierung sicher. Seit 2009 erfolgt für jedes DGSM-akkreditierte Schlaflabor eine regelmäßige zweijährliche Überprüfung der Prozessqualität, wobei die Teilnahme verpflichtend zum Erhalt der Akkreditierung ist. Ziel des Qualitätssicherungsverfahrens der DGSM ist der Nachweis und ggf. die Verbesserung der schlafmedizinischen Versorgung in den einzelnen Laboratorien. Das aktuelle Verfahren besteht aus einer Erhebung der personellen, räumlichen und apparativen Ausstattung des Schlaflabors, sowie aus einer Peer-Review-Begutachtung ausgewählter Behandlungsfälle. Das Verfahren wurde bisher in Papierform mit erheblichem zeitlichem Aufwand für Labore und Gutachter durchgeführt.

Patienten und Methoden: Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes Somnonetz wird das Qualitätsmanagement der DGSM Schritt für Schritt digitalisiert. Das Ziel der Digitalisierung ist die Vereinfachung des Qualitätsmanagementprozesses für alle Beteiligten. Durch die IT-Unterstützung des Prozesses kann der Ablauf weniger fehleranfällig gestaltet werden. Die Digitalisierung bietet darüber hinaus neue Möglichkeiten in der Qualitätssicherung von Forschungsdaten, wie zum Beispiel das Online-Scoring von Polysomnographien. Das Somnonetz-System hängt jedoch zentral von der Nutzerakzeptanz sowie der Einhaltung von datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen ab. Deshalb ist Nutzerfreundlichkeit (Usability) neben den Sicherheitsaspekten ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Projektes. Das System wird als Webportal auf Basis des freien Open-Source Frameworks Liferay realisiert.

Ergebnisse: In einem ersten Schritt wurde die Verwaltung der Strukturqualitätsdaten und das Peer-Review-Verfahren digitalisiert und werden seit Anfang September 2012 für die Qualitätssicherungsprozesse der DGSM eingesetzt. Im ersten Schritt werden dabei die Daten für die Strukturqualität über die Plattform verwaltet, und die Evaluation der Prozessqualität durch die Gutachter realisiert. Erste Ergebnisse der Evaluation von Nutzerakzeptanz und der Effizienz des Somnonetz-Systems werden präsentiert. Die Umsetzung in einer freien und open-source Umgebung ermöglicht beliebige Funktionalitäten, jedoch mit erheblichem Programmieraufwand und ist in Bezug auf die Wartbarkeit des Systems insbesondere mit der Perspektive langfristiger Nutzung unter hohen Datensicherheitsbedingungen auch kritisch zu betrachten. Deshalb wird eine Vergleichsinstallation in einer kommerziellen Datenmanagementlösung realisiert und Vor- und Nachteile diskutiert.

Schlussfolgerungen: Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die DGSM seit 20 Jahren die Qualität der ihr angehörigen Labore sicherstellt. Dies gilt nicht nur für die eine gesicherte Strukturqualität, auch führte die verpflichtende Teilnahme am Begutachtungsprozess insgesamt zu einer gesteigerten Prozessqualität. Das Somnonetz-Projekt wird dabei nicht nur eine schnellere Rückmeldung des Qualitätstands an die Schlaflabore ermöglichen, sondern soll zukünftig auch z. B. zum Training in Sinne eines Ringversuchs und zur Evaluation eingesetzt werden.