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GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Ambulante und stationäre psychosoziale Versorgung von Krebspatienten – ein Vergleich von Inzidenz, psychosozialer Belastung und Versorgungsdichte an einem Universitätsklinikum

Meeting Abstract

  • Susanne Singer - Universität Leipzig, Deutschland
  • Sylvia Hohlfeld - Tumorzentrum am Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland
  • Daniel Müller-Briel - Bereich Informationsmanagement, Universitätsklinikum Leipzig, Deutschland
  • Katharina Schröter - Universität Leipzig, Deutschland
  • Antje Lehmann-Laue - Universität Leipzig, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds192

doi: 10.3205/12gmds192, urn:nbn:de:0183-12gmds1923

Published: September 13, 2012

© 2012 Singer et al.
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Text

Ziel der Studie: Ziel dieser Studie war es, Daten zur psychoonkologischen Versorgungssituation von Krebspatienten im ambulanten und stationären Bereich unter Routinebedingungen zu gewinnen. Dabei interessierten vorrangig die Versorgungsdichte sowie der Bedarf an und der Wunsch nach psychosozialer Versorgung.

Methodik: Die Versorgungsdichte wurde anhand des Vergleichs von Inzidenzzahlen des Tumorregisters Leipzig, der Anzahl der betreuten Patienten durch den psychoonkologischen Konsil-Liaisondienst des Universitätsklinikums Leipzig und der Zahl der Ratsuchenden in der an der Universität angesiedelten ambulanten Krebsberatungsstelle ermittelt. Bedarf an und Wunsch nach psychosozialer Hilfe wurde anhand von Daten einer Patientenbefragung am gleichen Klinikum untersucht.

Ergebnisse: Im stationären und im ambulanten Bereich wurden jeweils 11% der Krebspatienten psychoonkologisch betreut. Demgegenüber steht ein sozialer Hilfebedarf bei 37% und ein psychologischer Hilfebedarf bei 52% der Patienten während des Krankenhausaufenthaltes (1/2 Jahr später: je 42%). Insgesamt 41% der Befragten wünschten sich zu Beginn des Krankenhausaufenthaltes Hilfe von einem Sozialarbeiter und 29% von einem Psychologen. Zwischen Patienten verschiedener Tumorentitäten bestanden große Unterschiede hinsichtlich der Versorgungssituation.

Schlussfolgerung: Im Vergleich zum Hilfebedarf und ihren Versorgungswünschen waren die Krebspatienten unter Routinebedingungen in einem Krankenhauses der Maximalversorgung als psychoonkologisch unterversorgt einzuschätzen.