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GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Entwicklung eines Informationssystems für das Rettungswesen

Meeting Abstract

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  • Tim Volckmann - Westsächsische Hochschule Zwickau, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds072

doi: 10.3205/12gmds072, urn:nbn:de:0183-12gmds0728

Published: September 13, 2012

© 2012 Volckmann.
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Das deutsche Gesundheitssystem besteht aus vielen verschiedenen Teildisziplinen. Der Rettungsdienst ist für die Versorgung medizinischer Notfälle zuständig. Durch das Zusammenwirken verschiedener Personen und Instanzen wird eine schnelle Versorgung der Notfallpatienten ermöglicht. Ein zentrales Mittel für die Behandlung und Kommunikation zwischen den dabei beteiligten Helfern ist die Dokumentation des Rettungsprotokolls.

Infolge der Verbreitung der computergestützten Datenverarbeitung ergeben sich für das Rettungswesen ganz neue Chancen und Anforderungen. Unter diesem Aspekt stellt sich heute der Anspruch, Daten mit mobilen Geräten wie z.B. Tablet-PCs an einem bestimmten Ort bestmöglich anzuzeigen und die Eingabe zu unterstützen. Diese Notwendigkeit besteht vor allem im Bereich des Rettungswesens und erfordert daher die Entwicklung entsprechender Informationssysteme. Aktuelle Entwicklungen stellen oftmals nur Insellösungen dar und sind dementsprechend auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet spezialisiert oder verfügen über unzureichende Funktionalitäten. So stellt beispielsweise die Kommunikation zwischen dem Informationssystem des Rettungsdienstes und des Krankenhauses eine große Herausforderung dar.

Unter Verwendung der durch den CDA-Standard spezifizierten Struktur, widmet sich die Arbeit dessen Implementierung. Obwohl der CDA-Standard für die institutionsübergreifende Kommunikation prädestiniert ist (vgl. [1]), stellen sich durch die besondere Situation des Rettungsdienstes außerordentliche Anforderungen (vgl. [2]). Im Fokus steht hierbei zunächst die Struktur eines CDA-Dokuments. Um dem Anspruch eines vollständig dokumentierten Rettungsprotokolls gerecht zu werden, war es notwendig, die Struktur um entsprechende Abschnitte zu erweitern. Grundlage hierfür bildet das Rettungsprotokoll (vgl. [3]) wie es durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) herausgegeben wird. Bezüglich des CDA-Standards ergeben sich so beispielsweise Defizite für die Abbildung von Informationen über das Einsatzmittel. Aber auch die Zuordnung zwischen den selektierten Angaben auf der grafischen Oberfläche und der CDA-Struktur verlangt nach entsprechenden Konventionen. Für die herausgestellten Probleme werden entsprechende Lösungsansätze präsentiert und die Implementierung mit Hilfe der Programmiersprache Java aufgezeigt. Dabei wird auch auf die Verwendung von JAXB als Bibliothek für die Implementierung der CDA-Struktur eingegangen.

Mit Bezug auf die grafische Oberfläche wird im Weiteren auf die besonderen Anforderungen eingegangen, die sich bei der Verwendung von Tablet-PCs stellen. Durch den ohnehin verkleinerten Bildschirm von Tablet-PCs ist es umso wichtiger die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche effizient zu nutzen. Unter diese Anforderung fällt vor allem die Verwendung von Layout-Managern, der Verzicht auf unnötige grafische Elemente (z.B. Logos) sowie die Priorisierung der unterschiedlichen Elemente (z.B. unterschiedliche Größen bei wichtigen bzw. unwichtigen Eingabefeldern). In diesem Zusammenhang wird darüber hinaus auch auf die besonderen Anforderungen eingegangen, die durch den Einsatz von Touch-Screens und Digitizern entstehen. Hierbei werden insbesondere Probleme textbasierter Eingaben vorgestellt und entsprechende Lösungsansätze aufgezeigt.

Obwohl der aktuelle Entwicklungsstand noch nicht den Ansprüchen des produktiven Einsatzes genügt, bietet er eine gute Basis für Weiterentwicklungen. So könnte z.B. eine Analyse des CCD (Continuity of Care Document)-Standards als Alternative zu dem verwendeten CDA-Standard angestrebt werden.


Literatur

1.
Heitmann U. Zusammenfassung zur Clinical Document Architecture (CDA) [Internet] .2001. Available from: http://sciphox.hl7.de/atwork/cda/ZusammenfassungCDA.pdf [cited 24.04.2012] External link
2.
VHitG. Arztbrief [Internet]. 2006. Available from: http://download.vhitg.de/Leitfaden-VHitG-Arztbrief-v150.pdf [cited 18.04.2012] External link
3.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. Rettungsprotokoll [Internet]. 2010. Available from: http://www.nr-dlrg.de/uploads/media/Rettungsprotokoll_NRW.pdf [cited 18.04.2012] External link