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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Eine IT-Infrastruktur für die zahnmedizinische Forschung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)

Meeting Abstract

  • Linda Gusky - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Dirk Ziebolz - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Martin Fleuter - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen
  • Otto Rienhoff - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds532

doi: 10.3205/11gmds532, urn:nbn:de:0183-11gmds5320

Published: September 20, 2011

© 2011 Gusky et al.
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Text

Einleitung: In den: „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Zahnmedizin an den Universitäten in Deutschland“ weist der Wissenschaftsrat auf die vorhandenen Defizite in der zahnmedizinischen Forschung im Vergleich zur Humanmedizin hin [1]. Als ein Mittel zur Förderung der zahnmedizinischen Forschung wird dabei die Bereitstellung einer Forschungsinfrastruktur für die wissenschaftlich arbeitenden zahnmedizinischen Abteilungen genannt. In der Abteilung Medizinische Informatik (MI) der UMG wird kooperativ mit der Abteilung Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der UMG geprüft, ob die im letzten Jahrzehnt für den Bereich der Humanmedizin entwickelte integrierte Forschungsinfrastruktur auf die Zahnmedizin übertragbar ist.

Methodik: Die Analyse und der Transfer der eingesetzten IT-Infrastruktur erfolgt am Beispiel der klinisch-experimentellen Studie: „Untersuchung einer möglichen Assoziation parodontaler Gesundheit und verschiedenen Herzerkrankungen“. Die geplante Infrastruktur umfasst ein einheitliches Gesamtkonzept, welches den Aufbau einer Studiendatenbank mit der validierten Studiensoftware SecuTrial für die Akquise klinischer Phänotyp-Daten, die Bereitstellung einer internationalen Qualitätsstandards entsprechenden Bilddaten- und Biomaterialbank und die Erstellung eines einheitlichen Identitätsmanagements, also ein Konzept zum verantwortungsvollen und korrekten Umgang mit identifizierenden Daten unter Beachtung des Datenschutzes, für alle Forschungsmaterialien beinhaltet.

Ergebnis: Die Herausforderung beim Transfer der Infrastruktur in die Zahnmedizin bestand darin, in der Zahnmedizin vorhandene standardisierte Schemata von papierbasierten Erfassungsbögen z.B. zahnärztlicher Befund und Parodontalstatus, in die IT-Struktur zu übernehmen. Die Schemata sollten zur Vermeidung von Eingabefehlern möglichst analog zu den papierbasierten Erfassungsbögen erstellt werden. Dieses Ziel konnte nicht immer vollständig erreicht werden, da es durch die verwendete Software Limitierungen im Layout gab. Außerdem werden im Bereich der Zahnmedizin viele unterschiedliche Werte zu jedem einzelnen Zahn erfasst. Dies führte dazu, dass ein besonderer Fokus auf den Erhalt der Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit gelegt wurde.In regelmäßigen Absprachen und durch geringfügige Anpassungen der Schemata konnten alle in der klinischen Studie erfassten Parameter und Merkmale durch die Studiensoftware abgedeckt werden.

Diskussion: Analyse und Transfer der Infrastruktur in der Abteilung Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie zeigen, dass es möglich ist die entwickelte Infrastruktur auch in der Zahnmedizin anzuwenden. Durch die webbasierte und validierte Studiensoftware können die Daten GCP-konform erfasst, gespeichert und zukünftige Forschungsvorhaben abteilungsübergreifend/multizentrisch durchgeführt werden. Im nächsten Schritt muss geprüft werden, ob die Infrastruktur auch in weiteren zahnmedizinischen Abteilungen genutzt werden kann um die benannten Defizite auszugleichen. Das geplante Vorhaben der Abteilung Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie ist es nicht nur den Einfluss parodontaler Gesundheit auf Herzerkrankungen zu erforschen, sondern auch den Einfluss auf andere Krankheiten. Diese Forschungsthemen erfordern eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Forschungsbereichen, die nur durch eine zuverlässige Infrastruktur ermöglicht werden kann.


Literatur

1.
Wissenschaftsrat (WR), Hrsg. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Zahnmedizin an den Universitäten in Deutschland“. Drs. 6436-05. Berlin, 28. Januar 2005.