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PATRONUS – Selbstbestimmtes Wohnen von Demenzkranken durch Technologien aus dem Forschungsbereich Ambient Assisted Living
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Published: | September 20, 2011 |
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Einleitung: Im Rahmen einer einjährigen Untersuchung mit Pflegeheimen, Pflegekräften und pflegenden Angehörigen wurden Assistenz-Technologien entwickelt, mit denen dementiell veränderten Menschen, länger sowie sicherer und selbstständiger in ihrer eigenen Wohnung leben können.
Material und Methoden: Zu Beginn wurden Interviews mit 13 Experten geführt und Probleme, Ideen und Anforderungen diskutiert. Darauf aufbauend wurden Anwendungsfälle definiert und als Demonstratoren implementiert und im Rahmen eines Workshops mit fünf Pflegekräften diskutiert. Im Anschluss wurden mittels Fragebögen die Einschätzung der Potentiale und Verbesserungsmöglichkeiten erfasst.
Um eine einfache und schnelle Installation ohne aufwändige Umbauarbeiten im häuslichen Umfeld zu ermöglichen, wurden als Basistechnologien aus der Haustechnik, wie z.B. Stromverbrauchssensoren, Kontaktsensoren und aus der Informations- und Kommunikationstechnologie, wie z.B. Mobiltelefone, Kameras, Tablet-PCs verwendet.
Ergebnisse: Aus den insgesamt 13 Interviews resultierten 30 Ideen, die diskutiert wurden. Aufgrund der Resultate wurden Anforderungen erfasst und Lösungen entwickelt, die in drei Anwendungsfällen ihren Einsatz gefunden haben: „Vergessene Geräte“, „Desorientiertenschutz“ und „Historiedienst“. Der Anwendungsfall „Vergessene Geräte“ warnt, wenn der Demenzkranke über einen längeren Zeitraum ein Gerät nicht ausschaltet; „Desorientiertenschutz“ warnt die Pflegekraft, wenn ein Demenzkranker die Wohnumgebung verlassen möchte; der „Historiedienst“ erlaubt einer Pflegekraft zu sehen, was bei Abwesenheit in der Wohnung passiert.
Die Rückmeldungen der fünf Pflegekräfte auf den Workshop waren durchweg positiv. Die Pflegekräfte sind der Meinung, dass betroffene Personen so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben sollten und dass hier eine Unterstützung sehr wichtig ist. Sie sind größtenteils davon überzeugt, dass die entwickelten Anwendungsfälle dazu beitragen, das Leben der dementiell veränderten Personen in ihrer eigenen Wohnung sicherer zu gestalten.
Kritisch wird vor allem gesehen, dass als Empfangsperson der Warnungen nur die Pflegekräfte vorgesehen sind, die mit diesen Informationen teilweise überfordert wären. Eine Institution für den Empfang und die Bearbeitung der Warnungen wäre eine bessere Lösung.
Schlussfolgerung: Den Anwendungsfällen wird das Potential zugesprochen, dass auch einfache technische Hilfsmittel dabei helfen können Demenzkranke selbständig wohnen lassen zu können.
Die Arbeiten werden aufgrund der positiven Rückmeldungen fortgesetzt. Als Dienstleister konnte dabei das Bayerische Rote Kreuz gewonnen werden. Ein Fokus liegt auf der besseren Umsetzung des Warnsystems, das durch Lernalgorithmen erweitert und verbessert werden soll.