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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Softwareframework zur effizienten Entwicklung medizinischer Dokumentationssysteme und Register

Meeting Abstract

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  • René Brüntrup - Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
  • Martin Lablans - Westfälische Wilhelms-Universität, Münster
  • Frank Ückert - Westfälische Wilhelms-Universität, Münster

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds425

doi: 10.3205/11gmds425, urn:nbn:de:0183-11gmds4257

Published: September 20, 2011

© 2011 Brüntrup et al.
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Hintergrund: Medizinische Dokumentationssysteme und Register haben oft besondere Anforderungen und sind daher Nischenprodukte, die von Softwareanbietern nicht in generischer Form angeboten werden. Als einziger Weg bleibt oft eine Eigenentwicklung, die jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden sein kann. Das hier vorgestellte Framework DocFrame soll helfen, den Implementierungsaufwand zu verringern, indem es eine Rahmenimplementierung für häufig verwendete Aufgaben bereitstellt.

Material/Methoden: DocFrame basiert serverseitig auf PHP und der Datenbank CouchDB [1]. Die Implementierung des Clients in JavaScript und HTML5 [2] ermöglicht dessen Ausführung im Webbrowser, ohne Zusatzmodule zu benötigen. Auf Server- und Clientseite werden allein frei verfügbare Bibliotheken, wie etwa JQuery [3] für browserunabhängige JavaScript-Implementierung oder die Münsteraner Softwarebibliothek zur Datentrennung [4], verwendet.

Ergebnisse: Das erstellte Softwareframework DocFrame vereinfacht die Entwicklung webbasierter medizinischer Dokumentenverwaltungssysteme. Es besteht aus einer Reihe einzelner Komponenten, die sowohl separat, als auch zusammen genutzt werden können. Die getrennte Verwaltung identifizierender und medizinischer Daten auf zwei Servern gemäß den Datenschutzkonzepten des TMF e.V. (Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung) [5] wird nativ unterstützt. Die Basis bildet ein Servermodul, das Dokumentlisten revisionssicher verwaltet und dem Client über eine Webschnittstelle bereitstellt. Das dazugehörige Clientmodul greift auf diese Listen zu und kann den lokalen Speicher des Browsers verwenden, um die Daten auch ohne eine bestehende Netzwerkverbindung zugänglich zu machen und später zu synchronisieren. Andere in DocFrame verwendete Systeme, wie z.B. die Formularverwaltung, setzen auf dieses Listenmodul auf und sind dadurch, wenn eine entsprechende Behandlung konfliktbehafteter Änderungen implementiert wird, auch offline funktionsfähig. Auf der Formularverwaltung wiederum baut die Formulardarstellungskomponente auf, mit deren Hilfe Formulare anhand ihrer HTML-Definitionen dargestellt, mit Daten gefüllt und nach Bearbeitung wieder ausgelesen werden. Das Authentifizierungsmodul überwacht den Verbindungsstatus zu beiden Servern und führt bei Bedarf die zweifache Anmeldung durch. Die Autorisierung wird über ein anpassbares, hierarchisch aufgebautes Berechtigungssystem realisiert, das Zugriffsrechte auf den Ebenen System, Team und Benutzer zuweist. Verschiedene Systeme wurden bereits auf DocFrame aufgebaut. Dazu gehört die offlinefähige Version des Patientendokumentationssystems eKernPäP [6], die auch bei instabiler Internetverbindung die Vorort-Betreuung von Patienten der pädiatrischen Palliativmedizin erlaubt. Nephreg, ein Register zur Nierenerkrankung Nephronophthise [7], erweitert die Dokumentation um Workflows zur Qualitätskontrolle. Aufgrund der modularen Struktur des Frameworks konnte die Formulardarstellungskomponente in die Teleradiologieplattform MDPE [8] zur Erfassung von MRT-/CT-Begleitbögen übernommen werden.

Schlussfolgerung: DocFrame hat sich im Rahmen verschiedener Münsteraner Webprojekte bewährt und konnte den Entwicklungsaufwand darin jeweils deutlich verringern. Um auch andere Webprojekte zu unterstützen, wird derzeit eine Veröffentlichung als frei verfügbare Open-Source-Lösung geprüft.


Literatur

1.
Apache Software Foundation. Apache CouchDB: The CouchDB Project. Available from: http://couchdb.apache.org/ [zuletzt abgerufen am 14.04.2011] External link
2.
Hickson I. A Vocabulary and Associated APIs for HTML and XHTML – W3C Working Draft 05 April 2011. Available from: http://www.w3.org/TR/2011/WD-html5-20110405/ [ zuletzt abgerufen am 14.04.2011] External link
3.
Resig J. jQuery: The Write Less, Do More, JavaScript Library. Available from: http://jquery.com/ [zuletzt abgerufen am 08.04.2011] External link
4.
Lablans M, Brüntrup R, Drepper J, Ückert F. Eine generische Softwarebibliothek zur Umsetzung des TMF-Datenschutzkonzepts A im Webeinsatz. In: 55. GMDS-Jahrestagung, 05.-09. September, Mannheim 2010.
5.
Reng C, Pommerening K, Specker C, Debold P. Generische Lösungen zum Datenschutz für die Forschungsnetze in der Medizin. Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft OHG; 2006.
6.
Hartz T, Verst H, Ückert F. KernPaeP –– a Web-Based Pediatric Palliative Documentation System for Home Care. Stud Health Technol Inform. 2009;150 [Medical Informatics in a United and Healthy Europe, Proceedings of MIE 2009]:337-41.
7.
König J, Konrad M. Nephronophthise. Medizinische Genetik. 2010;22(3):339-44.
8.
Spitzer M, Ullrich T, Ückert F. Securing a Web-Based Teleradiology Platform According to German Law and “Best Practices”. Stud Health Technol Inform. 2009;150 [Medical Informatics in a United and Healthy Europe, Proceedings of MIE 2009]:730-4.