gms | German Medical Science

MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Einfluss der Körperzusammensetzung, der körperlichen Aktivität und des Lebensmittelverzehrs auf die Knochendichte von Kindern und Jugendlichen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Antje Schweter - Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd
  • Petra Lührmann - Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds394

doi: 10.3205/11gmds394, urn:nbn:de:0183-11gmds3940

Published: September 20, 2011

© 2011 Schweter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: Als einer der entscheidenden Risikofaktoren für das Auftreten von Osteoporose im höheren Lebensalter gilt eine verminderte Knochendichte im Kindes- und Jugendalter. Neben genetischen Faktoren hängt die Knochendichte von zahlreichen Lebensstilfaktoren ab, die bei Kindern und Jugendlichen zunehmend ungünstiger werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde bei Jungen und Mädchen der Zusammenhang zwischen Knochendichte, Körperzusammensetzung, körperlicher Aktivität und Lebensmittelverzehr untersucht.

Methoden: Bei 190 Jungen und 207 Mädchen wurden Körpergewicht und Körpergröße gemessen. Die Knochendichte (Steifigkeitsindex, SI) wurde mittels quantitativer Ultrasonometrie (Achilles-Insight) am Fersenbein ermittelt [1]. Die Bestimmung der fettfreien Masse (FFM) und der Fettmasse (FM) erfolgte mittels bioelektrischer Impedanzanalyse (Data Input) und der Formel von Plachta-Danielzik et al. [2]. Körperliche Aktivität wurde definiert als Anzahl der Tage in der Woche, an denen Kinder und Jugendliche mindestens eine Stunde körperlich aktiv sind (moderate bis hohe körperliche Aktivität, MVPA) [3]. Mithilfe eines Verzehrshäufigkeitsfragebogens [4] wurde der Lebensmittelverzehr bestimmt. Das Pubertätsstadium [5] und die Aufenthaltsdauer im Freien wurden mittels Fragebogen erhoben.

Ergebnisse: Die Jungen (Alter 13,5 ± 1,7 Jahre; BMI 19,4 ± 3,2 kg/m²) weisen einen mittleren SI von 94,0 ± 18,2 auf, die Mädchen (Alter 13,1 ± 1,9 Jahre; BMI 20,5 ± 5,0 kg/m²) einen mittleren SI von 93,8 ± 18,1. Die Jungen und Mädchen sind an 4,4 bzw. 3,5 Tagen in der Woche körperlich aktiv. Die durchschnittlichen Verzehrsmengen von Milch und Milchprodukten, Obst und Gemüse und Limonaden betragen bei den Jungen 360 ± 421 g/d, 363 ± 506 g/d und 639 ± 915 mL/d und bei den Mädchen 334 ± 388 g/d, 453 ± 658 g/d und 361 ± 712 mL/d. Der SI korreliert mit dem Alter (r = 0,52; p < 0,01), der absoluten FFM (r = 0,49; p < 0,01), der absoluten FM (r = 0,19; p < 0,01) und dem Pubertätsstadium (r = 0,15; p < 0,01). Zwischen SI und Lebensmittelsverzehr, körperlicher Aktivität und Aufenthaltsdauer im Freien konnten keine signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden. In der multiplen schrittweisen Regressionsanalyse erwiesen sich das Alter, die Körperzusammensetzung und körperliche Aktivität als signifikante Prädiktoren des SI: SI = 20,9 + 3,4 * Alter [J] + 0,5 * FFM [kg] + 1,7 * MVPA + 5,8 * Geschlecht [0 = männlich, 1 = weiblich] (r² = 0,30; SEE = 15,62).

Schlussfolgerung: Hinsichtlich der untersuchten Parameter haben die Körperzusammensetzung, das Aktivitätsverhalten und das Geschlecht neben dem Alter einen entscheidenden Einfluss auf die Knochendichte von Kindern und Jugendlichen.


Literatur

1.
Cepollaro C, Gonnelli S, Montagnani A, Caffarelli C, Cadirni A, Martini S, Nuti R. In vivo performance evaluation of the Achilles Insight QUS device. J Clin Densitom. 2005;8(3):341-6.
2.
Plachta-Danielzik S, Landsberg B, Johannsen M, Lange D, Müller MJ. Association of different obesity indices with blood pressure and blood lipids in children and adolescents. British journal of nutrition. 2008;100:208-18.
3.
Prochaska JJ, Sallis JF, Long B. A physical activity screening measure for use with adolescents in primary care. Arch pediatr adolesc med. 2001;155:554-9.
4.
Mensink GBM, Burger M. Was isst du? Ein Verzehrshäufigkeitsfragebogen für Kinder und Jugendliche. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz. 2004;47:219-26.
5.
Carskadon MA, Acebo C. A self-administrated rating scale for pubertal development. Journal of adolescent health. 1993;14:190-5.