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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Studiendesigneffekte auf die Aktivitätsmessung bei älteren Personen

Meeting Abstract

  • Jochen Klenk - Insitut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm
  • Florian Herbolsheimer - Insitut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm
  • Kilian Rapp - Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Stuttgart
  • Michael Denkinger - Agaplesion Bethesda Klinik Ulm, Ulm
  • Gisela Büchele - Insitut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds378

doi: 10.3205/11gmds378, urn:nbn:de:0183-11gmds3789

Published: September 20, 2011

© 2011 Klenk et al.
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Einleitung: Zur objektiven Messung von körperlicher Aktivität kommen bei epidemiologischen Studien zunehmend am Körper getragenen Bewegungssensoren zum Einsatz. In wie weit durch das Studiendesign bedingte Faktoren (Wochentag, Messtag, Wetter, Zwischenbesuche) diese Messungen beeinflussen wurde im Folgenden untersucht.

Material und Methoden: Zwischen März 2009 und April 2010 wurde die körperliche Aktivität von 1,270 zuhause lebenden älteren Personen (≥65 Jahre; 56,5% Männer) über eine Woche mit Hilfe eines uni-axialen Beschleunigungssensors (activPAL™, PAL Technologies Ltd., Glasgow, UK) gemessen. Mit Multilevel-Analysen wurden die Effekte von Wochentag, maximaler Außentemperatur, Messtag (1., 2., 3.,… Tag) und Zwischenbesuch der Studienärztin auf die tägliche Gehdauer geschätzt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche tägliche Gehdauer betrug bei Männern 104,5 ± 50,7 min und bei Frauen 102,4 ± 47,9 min. An Sonntagen war die Gehdauer im Vergleich zu den anderen Wochentagen bei Männern und Frauen signifikant um 12,6% reduziert. Zudem zeigte sich eine Abhängigkeit der Aktivität vom Wetter. Eine Erhöhung der maximalen Außentemperatur um 10°C führte zu einer Erhöhung der Gehdauer um durchschnittlich 7 Minuten bei beiden Geschlechtern. Eine Abhängigkeit der Gehdauer vom Messtag (Reaktivität) wurde nicht beobachtet, allerdings reduzierte sich die körperliche Aktivität an den Tagen mit einem Zwischenbesuch der Studienärztin bei Männern signifikant um etwa 6%. Bei Frauen war dagegen kein signifikanter Effekt zu beobachten.

Schlussfolgerung: Das Studiendesign hatte einen deutlichen Einfluss auf die Gehdauer. Insbesondere bei Messungen im zeitlichen Verlauf müssen diese Effekte bedacht werden.