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Magnetresonanztomographie des Gehirns – Anwendung und Auswertung in epidemiologischen Studien
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Published: | September 20, 2011 |
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Einleitung/Hintergrund: Epidemiologische Studien machen zunehmend Gebrauch von der Magnetresonanztomographie (MRT), insbesondere des Gehirns [1], [2], [3]. Diese technisch hoch entwickelte Untersuchungsmethode ermöglicht die Bestimmung einer Vielzahl quantitativer Parameter, welche als Risikofaktoren und Mediatoren insbesondere neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen genutzt werden können [4]. Die MRT erfordert jedoch erfahrenes Fachpersonal zur Durchführung, Speicherung und Auswertung der resultierenden Datenmengen. Bis heute gibt es überdies noch keine Standardisierung der Studienprotokolle, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse deutlich einschränkt.
Material und Methoden: Im Rahmen der Münsteraner BiDirect-Studie, welche u.a. mittels einer MRT-Bildgebung des Gehirns den Zusammenhang von Depression und Arteriosklerose an über 2000 Probanden untersucht, führen wir derzeit Untersuchungen zur Vergleichbarkeit von MRT-Geräten und deren Protokolle, zur Reliabilität von Befundern sowie zur Reliabilität und Validität von Auswertungsmethoden durch. Dies geschieht in Kooperation mit der LIFE-Studie in Leipzig.
Ergebnisse: Die oben genannten Untersuchungen werden im Juli abgeschlossen sein. Die Auswertungen werden u.a. folgende Analysen beinhalten: Vergleich manueller versus automatisierter Auswertungsmethoden, kommerzieller versus open source Auswertungssoftware, ausführlicher versus kurzer MRT-Protokolle sowie erfahrener versus angelernter Befunder im Hinblick auf die Reliabilität (Re-Test-Reliabilität, Intra- und Interrater-Reliabilität) und Validität der erhobenen MRT-Befunde. Die Präsentation soll zudem eine Zusammenfassung aller momentan in epidemiologischen Studien angewendeten MRT-Parameter beinhalten.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Ziel unserer Untersuchungen ist es, die Effizienz und Vergleichbarkeit von MRT-Untersuchungen und deren Auswertung in großen epidemiologischen Studien zu steigern. Automatisierte, untersucher- sowie geräteunabhängige Verfahren müssen optimiert und zugänglich gemacht werden. Dies gewinnt insbesondere Bedeutung im Hinblick auf die „Nationale Kohorte“ und der damit verbundenen Generierung von mehreren tausend MRT-Datensätzen in multiplen Studienzentren.
Literatur
- 1.
- Poels MM, Ikram MA, van der Lugt A, et al. Incidence of cerebral microbleeds in the general population: the Rotterdam Scan Study. Stroke. 2011;42:656-61.
- 2.
- Baune BT, Schmidt WP, Roesler A, Berger K. Functional consequences of subcortical white matter lesions and MRI-defined brain infarct in an elderly general population. J Geriatr Psychiatry Neurol. 2009;22:266-73.
- 3.
- van Norden AG, de Laat KF, Gons RA et al. Causes and consequences of cerebral small vessel disease. The RUN DMC study: a prospective cohort study. Study rationale and protocol. BMC Neurol. 2011;11:29.
- 4.
- Vernooij MW, Ikram MA, Tanghe HL, et al. Incidental findings on brain MRI in the general population. N Engl J Med. 2007;357:1821-8.