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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Akzeptanz des eLearningsystems "MindMailer" im Fach Medizinische Informatik von Studenten der Humanmedizin – Eine Online-Evaluationsstudie

Meeting Abstract

  • Stephan Schmittnägel - Justus-Liebig-Universität, Gießen
  • Raphael W. Majeed - Justus-Liebig-Universität, Gießen
  • Helge Hudel - Justus-Liebig-Universität, Gießen
  • Bettina B. Bundschuh - Justus-Liebig-Universität, Gießen
  • Rolf Hasso Bödeker - Justus-Liebig-Universität, Gießen
  • Rainer Röhrig - Justus-Liebig-Universität, Gießen

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds040

doi: 10.3205/11gmds040, urn:nbn:de:0183-11gmds0404

Published: September 20, 2011

© 2011 Schmittnägel et al.
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Text

Hintergrund: Obwohl das Fach Medizinische Informatik einen integralen Bestandteil des Humanmedizinstudiums darstellt, liegt die Beliebtheit des Fachs bei den Studierenden deutlich hinter anderen Fächern zurück [1]. Eine Möglichkeit die Lernziele des Faches zu unterstützen stellt das eLearning dar [2], [3]. An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wurde das eLearningsystem „MindMailer“ (Institut für IT im Gesundheitswesen) eingeführt. Die Software verschickt eMails mit personalisierten Übungsaufgaben zu Vorlesungsinhalten. Die freiwillige Teilnahme wird mit maximal vier Klausurpunkten honoriert.

Das Ziel dieser Arbeit war die Akzeptanz der Software, Motivation zur Teilnahme und das Anwenderverhalten unter den Medizinstudenten zu evaluieren.

Methodik: Die Evaluation wurde als Onlinebefragung im SS2010 mit den Medizinstudenten der JLU durchgeführt.

Ergebnisse: 81 (56%) der 143 angeschriebenen Anwendern des MindMailer füllten den Fragebogen aus.

Auf einer symmetrischen 4er Likert-Skala von 1="keine Zustimmung" bis 4="volle Zustimmung" wurden die folgenden Statements zu Akzeptanz und subjektivem Lernerfolg mit folgenden Mittelwerten beantwortet:

"Durch den MindMailer wurde mir die Thematik näher gebracht"=3,25

"Der MindMailer war eine gute Klausurvorbereitung"=3,48

"Durch die Wiederholung der Fragen prägt sich das Wissen besser ein"=3,68

"Die Teilnahme am MindMailer war reine Zeitverschwendung"=1,27

"Die Teilnahme am MindMailer habe ich als Stress empfunden"=1,48

Als Teilnahmemotivation (Möglichkeit 100% zu verteilen) wurden mit 48% die Zusatzpunkte in der Klausur, mit 29% die bessere Klausurvorbereitung, mit 14% die Wissensvertiefung und mit 7% das Interesse am Thema angegeben (Sonstiges 2%). Übungsaufgaben mit einem hohen Arbeitsaufwand (Recherche, Berechnungen) wurden tendenziell als weniger lehrreich und tendenziell als „nervig“ bezeichnet.

Die Studenten gaben überwiegend an die Aufgaben "häufig" (60%) oder "immer" (22%) selbstständig gelöst zu haben. Neben Gruppenarbeit ("Ab und zu"=29%, "häufig"=12%) gaben 34% der Studenten an die Aufgaben "Ab und zu"=32% oder "häufig"=2% mit Hilfe von Lösungen in Sozialen Netzwerken (z.B. Studi-VZ) beantwortet zu haben. Über 80% lösten die die Aufgaben durch ausprobieren (Trial and Error) ("Ab und zu" (64%), "häufig" (15%) oder "immer" (2%))

Diskussion/Schlussfolgerung: Die Software wurde von den Teilnehmern gut angenommen und gut bewertet, jedoch musste die Motivation durch Zusatzpunkte in der Klausur unterstützt werden. Die Fragen mit einem höheren Maß an Eigenarbeit erwiesen sich bei den Teilnehmern als unbeliebt, werden jedoch von den Lehrenden als wertvoll erachtet. Hierzu sind weitere Studien erforderlich. Auch müssen sich die Lehrenden auf das Veröffentlichen von Lösungen in sozialen Netzwerken, sowie ein "Trial and Error"-Lernen einstellen. Insgesamt hilft das System, den Studenten das Fach Medizinische Informatik näher zu bringen.


Literatur

1.
Stang A, Hense HW, Jöckel KH. Epidemiologie, medizinische Biometrie und medizinische Informatik (Q1) - klinische Relevanz näher bringen - aber wie?: Epidemiology, Medical Biometry and Medical Informatics (Q1) - teaching an understanding of the clinical relevance - but how? 2005 [cited 14.04.11]. Available from :http://www.egms.de/dynamic/en/journals/mibe/volume1.htm. External link
2.
Kraemer D, Reimer S, Hornlein A, Betz C, Puppe F, Kneitz C. Evaluation of a novel case-based training program (d3web.Train) in hematology. Ann Hematol. 2005;84:823–-9.
3.
Reimer S, Hornlein A, Tony HP, Kraemer D, Oberuck S, Betz C, et al. Assessment of a case-based training system (d3web.Train) in rheumatology. Rheumatol Int. 2006;26:942-–8.