gms | German Medical Science

54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Technische Aspekte einer barrierefreien Gesundheitsakte am Beispiel der LifeSensor Plattform

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Susanne Friedrich - InterComponentWare AG, Walldorf
  • Oliver Emmler - InterComponentWare AG, Walldorf

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds346

doi: 10.3205/09gmds346, urn:nbn:de:0183-09gmds3461

Published: September 2, 2009

© 2009 Friedrich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: LifeSensor ist die webbasierte Gesundheitsakte des Unternehmens InterComponentWare AG, in der der Bürger seine medizinischen Informationen übersichtlich ablegen, verwalten und einsehen kann. Diese Arbeit befasste sich mit der Entwicklung von Richtlinien zur Barrierefreiheit von Gesundheitsakten und analysierte den aktuellen Stand. Barrierefreiheit bedeutet, einen "Zugang für alle" Menschen, unabhängig von ihrer Behinderung oder Einschränkung, zu ermöglichen.

Methoden: Zur Entwicklung der Richtlinien werden nationale und internationale Standards berücksichtigt. Als Basis dienen die aktuellen Prüfverfahren der BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung, §11 des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen) und WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) 1.0 http://www.w3.org/TR/WCAG10. Bundesbehörden und Krankenkassen sind verpflichtet die Kriterien und Anforderungen des BITV-Tests, einzuhalten. 1999 wurde die Web Content Accessibility Guideline 1.0, zur Gestaltung von HTML-Dokumenten, verabschiedet. Sie ist Basis der Gesetzesgrundlagen weltweit und wurde deshalb in die Richtlinien integriert. Mit Hilfe der Selbstbewertung des BITV-Tests wurden "prominente" Barrieren für Menschen mit Behinderung im Umgang mit webbasierten Gesundheitsakten, aufgezeigt und ausgewertet.

Ergebnisse: Die Richtlinien bilden die Grundlage für die Softwareentwicklung, Qualitätssicherung und Verbesserung der Zugänglichkeit einer webbasierten Gesundheitsakte. Eine Gegenüberstellung der einzelnen Prüfschritte ergab, dass Alt-Attribute eine der größten Barrieren von Gesundheitsakten, darstellen. Jedes Objekt, Bedienelement und jede Grafik muss durch einen geeigneten äquivalenten Alternativtext versehen sein, damit Menschen mit Behinderungen der Zugang ermöglicht werden kann.

Diskussion: Die Richtlinien verbessern den Entwicklungsprozess signifikant und dienen als Basis die Standards der Barrierefreiheit einzuhalten und somit eine barrierefreie Applikation kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die ständige Weiterentwicklung der Internettechnologien sowie technologische Neuheiten stellen jedoch eine große Herausforderung für die Barrierefreiheit dar. Webapplikationen werden mit modernen Techniken bzw. Programmiersprachen entwickelt, die unterschiedlichste Barrieren verursachen können. Die zugehörigen Richtlinien entwickeln sich jedoch wesentlich langsamer. Die Entwicklung der WCAG 2.0 http://www.w3.org/TR/WCAG20/ dauerte beispielsweise neuneinhalb Jahre und es werden noch einige Jahre vergehen, bis der deutsche BITV-Test an die WCAG 2.0 angepasst wird.