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Framework-basierte Implementierung eines webbasierten institutionsübergreifenden Pankreasspezialregisters
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Published: | September 2, 2009 |
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Hintergrund: Im Rahmen der Software Master Class (SMC) im Wintersemester 08/09 des Studiengangs Medizinische Informatik der Hochschule Heilbronn und der Universität Heidelberg wurde in Kooperation mit der InterComponentWare AG (ICW) für das Universitätsklinikum Heidelberg ein Pankreasspezialregister mithilfe des ICW eHealth Framework (eHF) prototypisch umgesetzt. Das Register soll der deutschlandweiten Erhebung von ausreichenden Fallzahlen zur verbesserten Erforschung des Pankreaskarzinoms dienen. Dabei zu berücksichtigende Anforderungen waren eine multizentrische Eingabe von administrativen Patientendaten, medizinischen Basisdaten sowie eine Verlaufsdokumentation der Therapie.
Methodik: Zur Realisierung des Prototyps kamen Methoden aus der modellgetriebenen Softwareentwicklung zum Einsatz. Hierbei wurde der auf openArchitectureWare basierende eHF-Generator verwendet.
Etablierte Technologien und Konzepte wie Spring und Aspect Oriented Programming im Rahmen einer JEE-Anwendung wurden verwendet. Weiterhin fanden kontrollierte Vokabulare zur eindeutigen Bezeichnung und Identifizierung von Konzepten aus der medizinischen Domäne Verwendung. Die Qualitätssicherung und die Analyse der Testabdeckung wurden mithilfe des Buildserver Hudson durchgeführt.
Ergebnisse: Die verwendeten eHF-Module zur Speicherung medizinischer Basisdaten und Nutzung kontrollierter Vokabulare wurden um drei Module ergänzt und zu einer eigenständigen Applikation integriert: Ein separates Modul zur Therapieverlaufsdokumentation unter Einsatz des eHF-Generators, eine grafische Benutzeroberfläche basierend auf dem Google Web Toolkit (GWT-Ext) sowie eine Facade als Kommunikationsschicht zwischen Backend und Benutzeroberfläche. Therapie- und medizinische Basisdaten wurden mittels kontrollierter Vokabulare kodiert und abgelegt. Patientendaten lassen sich nach Kriterien filtern.
Diskussion: Die Registerentwicklung konnte, trotz anfänglicher Lernkurve, mit dem eHF adäquat umgesetzt werden. Durch die generative Entwicklung und die Verwendung vorhandener Module musste das Rad nicht neu erfunden werden, sodass mehr Zeit zur Fokussierung auf die Kernanforderungen blieb.
Fehlende eHF-Funktionen, wie Suchmöglichkeiten nach bestimmten Patientenstammdaten, resultierten aus dem für das Framework neuen, studienorientierten Einsatzgebiet. Die schwierige Anbindung der Benutzeroberfläche war einer unzureichenden Auswahlanalyse möglicher Technologien geschuldet.
Insgesamt zeigte die prototypische Umsetzung, dass das eHF für die Entwicklung von medizinischen Spezialapplikationen geeignet ist, um deren Entwicklung maßgeblich zu unterstützen und zu vereinfachen.