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Standardentwicklung und Verwaltung über Domänengrenzen hinweg – was leistet das DIMDI?
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Published: | September 2, 2009 |
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Einleitung: Informationen zu medizinischen Inhalten wie Diagnosen, Arzneimitteln oder klinischen Beobachtungen werden in unterschiedli-chen Anwendungsgebieten und zu unterschiedlichen Anlässe, nicht nur während der Patientenbehandlung, erstellt. Dies sind z.B. allgemeine und spezifische Informationen zum Gebrauch eines Arzneimittels für Fachkreise und Laien, Verordnungssupport, präklinische und klinische Forschung, Pharmakovigilanz, ökonomische Daten und die medizinische Dokumentation während einer Krankenhausbehandlung (Electronic Health Record). Um diese Daten verfügbar zu machen, miteinander auszutauschen und einmal erhobene Daten multiple zu nutzen, sind zentral angebotene, kontrollierte Vokabularien unentbehrlich.
Problemstellung: Kontrollierte Vokabularien werden international von verschiedenen Institutionen entwickelt und bereitgestellt. In Deutschland koordiniert das DIMDI die Arbeiten wichtiger Terminologien, wie z.B. die Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikati-on (ATC) und die International Classification of Diseases (ICD-10). Europaweit aufgebaut werden die EU Telematics Controlled Terms (EUTCT) der European Medicines Agency (EMEA). International entwickelt die WHO eine Vielzahl von Klassifikationen rund um die Family of International Classifications (FIC) und das Collaboration Centre for Drug Statistics Methodology. Im re-gulativen Bereich ist die International Conference on Harmonisation (ICH) unter anderem für das Medical Dictionary for Regula-tory Activities (MedDRA) verantwortlich. Innerhalb der Task Force „Pharmacovigilance and Identification of Medicinal Pro-ducts“ des ISO TC 215 WG6 wird derzeit ein Datenmodell sowie strukturiertes Vokabular für ein internationales Arzneimittel-verzeichnis weltweit abgestimmt. Auch im Umfeld des Industriestandards Health Leven 7 (HL7) werden eine Reihe von Vokabu-larien verwendet, wie UCUM, LOINC und SNOMED CT.
Ergebnisse: Umfassendes Wissen zum Patienten, für die Pharmakovigilanz, die globale Todesursachenstatistik oder auch Abrechnung ist nur durch Vernetzung des Wissens verschiedener Bereiche möglich. Dafür hält das DIMDI als zentrale Stelle in Deutschland interna-tional anerkannte semantische Standards vor. International konsentierte Terminologien zur standardisierten Darstellung von me-dizinischen Informationen sind die Voraussetzungen für einen international harmonisierten Datentransfer. Diese müssen mehr-sprachig interpretierbar und auch offen für regionale Gegebenheiten sein.