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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Patienten mit Hypercholesterinämie

Meeting Abstract

  • Jacqueline Müller-Nordhorn - Berlin School of Public Healt, Charité, Berlin
  • Heike Englert - Fachhochschule, Münster
  • Karl Wegscheider - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg
  • Stephanie Roll - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Berlin
  • Eva Maria Kopy - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Berlin
  • Frank Sonntag - Kardiologische Praxis, Henstedt-Ulzburg
  • Heinz Völler - Klinik am See, Rüdersdorf
  • Eberhard Windler - Endokrinologie und Stoffwechsel des Alterns, Hamburg
  • Hugo A. Katus - Kardiologie, Angiologie und Pneumonologie, Heidelberg
  • Stefan N. Willich - Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds059

doi: 10.3205/09gmds059, urn:nbn:de:0183-09gmds0597

Published: September 2, 2009

© 2009 Müller-Nordhorn et al.
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Hintergrund: Gesundheitsbezogene Lebensqualität ist neben dem klinischen Verlauf eine der wesentlichen Zielgrößen bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie der Hypercholesterinämie. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Faktoren zu ermitteln, die mit einer reduzierten Lebensqualität nach 12 Monaten assoziiert waren.

Methoden: Patienten mit Hypercholesterinämie wurden prospektiv in die ORBITAL (Open-label primary care study: Rosuvastatin-Based compliance Initiatives linked To Achievement of LDL goals) Studie eingeschlossen, wenn sie eine Indikation für die Therapie mit Statinen nach den Europäischen Leitlinien hatten. Der Follow-up-Zeitraum betrug 12 Monate. Die Rekrutierung erfolgte über 1961 Hausarztpraxen in Deutschland. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit den Summenskalen des generischen Short Form (SF)-12 Instrumentes bestimmt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 7640 Patienten eingeschlossen; 47% waren Hoch-Risiko-Patienten in der Primärprävention der koronaren Herzkrankheit, 42% in der Sekundärprävention und 11% ohne apriori Risikostratifizierung. Die körperliche Lebensqualität bei Aufnahme war invers mit dem Risikostratum assoziiert, bei der psychischen Lebensqualität bestand kein Zusammenhang. Eine reduzierte körperliche Lebensqualität nach 12 Monaten war mit einem höheren Lebensalter, einer niedrigeren Schulbildung, einem höheren Body Mass Index, Rauchen, einer bestehenden koronaren Herzkrankheit, einem Schlaganfall in der Anamnese oder einem klinischen Ereignis während des Beobachtungszeitraums assoziiert. Eine reduzierte psychische Lebensqualität nach 12 Monaten war mit einem jüngeren Lebensalter, einer Hypertonie oder einem klinischen Ereignis im Verlauf assoziiert.

Schlussfolgerung: Die Lebensqualität ist bei Patienten mit Hypercholesterinämie mit sozio-ökonomischen Faktoren, Lebensstil und dem klinischen Verlauf assoziiert. Eine effektive Prävention ist somit nicht nur im Hinblick auf die Vermeidung klinischer Ereignisse, sondern auch zum Erhalt der Lebensqualität von Bedeutung.