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Mammographie-Screening: Evaluation 2005-2007
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Published: | September 2, 2009 |
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Einleitung/Hintergrund: Gemäß parteiübergreifenden Bundestagsbeschlusses wurde ab 2005 in Deutschland das organisierte, bevölkerungsbezogene Mammographie-Screening-Programm nach europäischem Vorbild eingeführt. Grundlage für den Aufbau und die Durchführung des Programms sowie für die Qualitätssicherung und Evaluation sind Abschnitt B Nr. 4 der Krebsfrüherkennungs-Richtlinien und die Bundesmantelverträge-Ärzte und Ärzte/Ersatzkassen (BMV-Ä/EKV).
Zur schrittweisen Einführung des Programms gründeten die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Spitzenverbände der Krankenkassen 2003 die Kooperationsgemeinschaft Mammographie. Eine der Hauptaufgaben der Kooperationsgemeinschaft ist die Evaluation der Effektivität des Früherkennungsprogramms und der umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen. Die Ergebnisse dieser Evaluation werden in Berichten zusammengefasst und dem Gemeinsamen Bundesausschuss bzw. den Partnern der Bundesmantelverträge vorgelegt. Die präsentierten Ergebnisse beziehen sich auf den aktuellen Evaluationsbericht zum bundesweiten Mammographie-Screening für den Zeitraum 2005-2007, der als fortgeschrittene Aufbauphase zu betrachten ist.
Material und Methoden: Voraussetzung für eine kontinuierliche Evaluation des Screening-Programms ist eine umfängliche, standardisierte Datenerhebung, die grundsätzlich Software-unterstützt angelegt ist. Partiell musste zusätzlich auf eine manuelle Dokumentation der Screening-Einheiten (SE) zurückgegriffen werden.
Ergebnisse: Ziel des Mammographie-Screening-Programms ist die nachhaltige Reduktion der Brustkrebsmortalität. Da diese frühestens nach 10 Jahren beurteilt werden kann, müssen sogenannte Surrogat-Parameter eingesetzt werden, welche eine frühzeitige Einschätzung der Effektivität der Früherkennungsuntersuchung erlauben. Dazu zählen die Brustkrebsentdeckungsrate, der Anteil kleiner Tumoren und der Lymphknotenbefall der entdeckten Karzinome. Weitere wichtige Leistungsindikatoren sind das Einladungswesen, die Wiedereinbestellungsrate und Parameter zur Beurteilung der Abklärungsdiagnostik.
Eine flächendeckende Versorgungsstruktur mit SE ist eine der Voraussetzungen für die langfristig angestrebte Senkung der Brustkrebssterblichkeit. Die ersten 6 von insgesamt 94 geplanten SE gingen 2005 an den Start. Sukzessive nahmen bundesweit bis Ende des Jahres 2007 weitere 73 SE die Regelversorgung auf. Seit Januar 2009 ist der vollständige Aufbau aller 94 SE abgeschlossen.
Diskussion/Schlussfolgerungen: Wie die Daten zeigen, werden die wesentlichen Qualitätsparameter der EU-Leitlinien im bundesweiten Mittel gut erreicht, was für die Aufbauphase eines im europäischen Vergleich derart großen Programms sehr erfreulich ist.
Literatur
- 1.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung. Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Früherkennung von Krebserkrankungen („Krebsfrüherkennungs-Richtlinien“). Fassung vom 26.04.1976, letzte Änderung am 21.08.2008, in Kraft getreten am 15.11.2008.
- 2.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung. Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä) und Ärzte/Ersatzkassen (EKV) über besondere Versorgungsaufträge im Rahmen des Programms zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening (BMV-Ä/EKV). 2003. In Kraft getreten am 15.12.2003, aktuelle Fassung vom 01.01.2009.