Article
Sozio-ökonomische Position und Magenkarzinomrisiko in der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC-EURGAST)-Studie
Search Medline for
Authors
Published: | September 6, 2007 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: In den meisten Industrienationen war ein kontinuierlicher Rückgang der Neuerkrankungen an Magenkrebs zu beobachten. Eine Ausnahme stellt die Inzidenz von Karzinomen des Mageneingangs (Kardia) dar, welche stetig anstieg. Wir untersuchten die Zusammenhänge zwischen sozio-öknomischer Position und Magenkarzinomrisiko unter besonderer Berücksichtigung der anatomischen (Kardia, Korpus) und morphologischen (intestinal, diffus) Untergruppen.
Methode: Die EPIC-Kohorte umfasst etwa 520,000 Studienteilnehmer überwiegend im Alter zwischen 35 und 70 Jahren aus 10 europäischen Ländern. Daten zu den individuellen Ernährungsgewohnheiten und dem Lebensstil wurden bei der Rekrutierung gesammelt. Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,5 Jahren wurden insgesamt 254 Adenokarzinome des Magens, 59 des Ösophagus und 17 am gastro-ösophagialen Übergang identifiziert. Als Indikatoren für die sozio-ökonomische Position wurden die Schulbildung in Jahren und der ‚Relative Index of Inequality’ eingesetzt.
Ergebnisse: Verglichen mit der niedrigsten Kategorie war höhere Schulbildung mit einem signifikant reduziertem Magenkarzinomrisiko assoziiert [HR: 0.64, 95%-CI:0.43-0.98]. Dieser Zusammenhang war am deutlichsten ausgeprägt für Tumoren des Mageneingangs [HR: 0.42, 95%-CI:0.20-0.89] und bei intestinalen Tumoren [HR: 0.13, 95%-CI: 0.04-0.44]. Auch für Ösophaguskarzinome zeigte sich ein inverser, jedoch statistisch nicht signifikanter, Zusammenhang. Weitere Adjustierung für Infektionen mit Helicobacter pylori (Hp) erbrachte auch einen inversen Zusammenhang zwischen Schulbildung und Magenkarzinom [OR: 0.53; 95%-CI: 0.24-1.18].
Zusammenfassung: Höhere Schulbildung war mit geringerem Magenkarzinomrisiko assoziiert. Besonders stark zeigte sich dieser inverse Zusammenhang für Tumoren des Mageneingangs und Tumoren mit intestinaler Morphologie. Durch bekannte Risikofaktoren lassen sich diese Zusammenhänge nur teilweise erklären.