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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Systematischer Review zu psychischer Gesundheit von Migranten

Meeting Abstract

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  • Jutta Lindert - Evangelische Fachhochschule Ludwigsburg, Ludwigsburg
  • Stefan Priebe - GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Andreas Mielck - GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds864

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/gmds2007/07gmds864.shtml

Published: September 6, 2007

© 2007 Lindert et al.
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Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien haben sich bei einer geschätzten Gesamtbevölkerungszahl in dem Europa der 25 von 459.488.4 Millionen (Stand 31.12.2005) mit einem Anteil an der Gesamtmigration nach Europa von 76% zu den vier bedeutendsten Zuwanderungsregionen in Europa entwickelt. Migration selbst ist ein lange dauernder, wahrscheinlich lebenslanger Prozess, wobei in der Migrationsforschung davon ausgegangen wird, dass bei Migranten eine erhöhte Vulnerabilität für psychische Erkrankungen vorliegt. Als Ursachen für diese erhöhte Vulnerabilität werden die Kombination aus hohen Anpassungsanforderungen des Gastlandes und der Verlust von materiellen und sozialen Ressourcen des Heimatlandes vermutet. Es ist bekannt, dass Migration grob in 5 verschiedenen Stadien verläuft. (1. die Vorbereitungsphase, der Migrationsakt selbst, 3. die Phase der Überkompensierung, 4. die Phase der Dekompensation, 5. die Phase der generationsübergreifenden Anpassungsprozesse). Jedes dieser Stadien zeichnet sich durch charakteristische Abläufe und typische Bewältigungs- und Risikomuster aus, wobei bisher die Inzidenz und Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Migranten unklar ist.

Methoden: In dem systematischen Überblick wird ein Überblick über die Forschung zu psychischer Gesundheit und Migration auf internationaler Ebene gegeben. Die Datenbanken „Medline“, „Psychlit“ und „Web of Science“ wurden systematisch an Hand von Schlüsselwörtern durchsucht. In die Suche wurden auch „graue Literatur“ und Abstractbände miteinbezogen. Die Auswertung erfolgte an Hand von vorher festgelegten Qualitätskriterien (Dauer der Studie, operationalisierbare Datenerhebung, Anwendung nachvollziehbarer Messinstrumente, Einbeziehung verschiedener Ethnien, Festlegung und klare Definition des Migrantenbegriffs, Anzahl der Studienteilnehmer). In den Praxisbeispielen wird 1) aus der Praxis der Gesundheitsberichterstattung in Bezug auf die Untersuchung der psychischen Situation von Migrantinnen berichtet,

Ergebnisse: Der systematische Überblick über den vorhandenen Forschungsstand zeigte sehr unterschiedliche Forschungsergebnisse und Forschungsmethoden zu dem Bereich Migration und psychische Gesundheit. Die Methoden und Ergebnisse werden detailliert in der Session vorgestellt. Insbesondere zeigte sich für Deutschland ein Defizit an Forschung und eine Beschränkung auf meist eine untersuchte Ethnie (türkische Migranten).