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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Computeruntersützung bei der Score-Erfassung auf der Intensivstation

Meeting Abstract

  • Alexander Beisig - Lehrstuhl für Medizinische Informatik, Erlangen
  • Thomas Bürkle - Lehrstuhl für Medizinische Informatik, Erlangen
  • Richard Strauß - Medizinische Klinik 1, Erlangen
  • Hans-Ulrich Prokosch - Lehrstuhl für Medizinische Informatik, Erlangen

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds770

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Published: September 6, 2007

© 2007 Beisig et al.
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Hintergrund: Die Einführung der intensivmedizinischen Komplexbehandlung und die damit verbundenen erweiterten Notwendigkeiten zur abrechnungsrelevanten Dokumentation bei Patienten auf Intensivstationen führen zu Mehrarbeit und können schlimmstenfalls mit Erlösverlusten gekoppelt sein [1],[2]. Nicht überall stehen die technischen und finanziellen Möglichkeiten zur Verfügung um diesen Mehraufwand mit Hilfe eines dedizierten Patientendatenmanagement-systems (PDMS) abzudecken.

Ziel: Um die notwendige Dokumentation der täglichen intensivmedizinischen Scores zu vereinfachen und zu beschleunigen sollte mit geringem Aufwand eine entsprechende mobile EDV Unterstützung geschaffen werden, die das Potential hat, bis zur Einführung eines PDMS die Dokumentation der intensivmedizinischen Komplexbehandlung auf mehreren Intensivstationen zu unterstützen.

Methodik: Für den Einsatz auf einem Sub-Notebook mit Stiftbedienung (Fujitsu Siemens Lifebook T) wurde eine mobile Anwendung zur Unterstützung der täglichen intensivmedizinischen Pflichtdokumentation geschaffen. Die Anwendung ermöglicht die mobile Erfassung von SAPS II, Core-10-TISS, APACHE II und TISS 76 am Krankenbett mit einer für die Stiftbedienung geeigneten Oberfläche. Als Grundlage diente eine Open Source Umgebung, bestehend aus dem Java Runtime Environment 5.0 und der Datenbank SQLite 3.3. Die Anwendung unterstützt eine automatisierte Scoreberechnung und berechnet auch Gesamtscoresummen über mehrere Tage. Weitere Scores können in einer XML-Konfigurationsdatei definiert und ohne zusätzlichen Programmieraufwand hinzugefügt werden. Über eine Netzwerkverbindung können die Daten des mobilen Geräte mit einer bereits historisch vorhandenen APACHE II und TISS 76 Datenbank synchronisiert werden.

Ergebnis: Das mobile Erfassungswerkzeug zur Scoreberechnung ist seit Januar 2007 auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Erlangen im praktischen Einsatz. In einer randomisierten Evaluationsstudie werden derzeit Zeitaufwand und Arbeitsabläufe mit und ohne Verwendung dieses mobilen Scoringwerkzeugs verglichen. Ebenfalls soll dabei die Qualität der erfassten Daten mit und ohne EDV-Werkzeug untersucht werden.

Ausblick: Die Evaluation wird zeigen, welche Effekte bereits mit einer kleinen und mit geringem Aufwand zu erstellenden lokal angepassten Dokumentationshilfe erzielt werden können.


Literatur

1.
Rapp B. DRG-Update Intensivmedizin 2006; Das Krankenhaus 1/2006; 32-39.
2.
Fränkel P, Hemicker G, Brost H, Behrendt W. Beatmen, dokumentieren, kodieren, abrechnen – Langzeitbeatmung im G-DRG System; Das Krankenhaus 1/2005; 15-18