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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Benchmark-Methoden in der Arzneimittelökonomie unter den Bedingungen des AVWG und GMG unter Verwendung der internationalen ATC/DDD-Klassifikation

Meeting Abstract

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  • Reinhard Schuster - MDK Nord, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung, Lübeck

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds694

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Published: September 6, 2007

© 2007 Schuster.
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Einleitung/ Hintergrund: Im Jahr 2005 lagen die Ausgaben für Arzneimittel über den Aufwendungen für die ambulante ärztliche Behandlung. In Deutschland werden noch immer viele teure Medikamente verordnet, obwohl es gleichwertige, deutlich preiswertere Alternativen gibt. Das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) soll Anreize für mehr Wirtschaftlichkeit bei der Verordnung von Arzneimitteln verschaffen.

Material und Methoden: Mit dem GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) hat der Gesetzgeber der Selbstverwaltung eine weitere Datengrundlage zur Information der Vertragsärzte über eine wirtschaftliche Verordnungsweise erschlossen. Nach § 73 Abs. 8 SGB V können nun Kostenvergleiche für Arzneimittel mit Hilfe der Tagesdosis nach dem Anatomisch-therapeutisch-chemischen Klassifikationssystem (ATC-System) durchgeführt werden.

Ergebnisse: Die Bundesvertragspartner zum AVWG haben nach § 84 Abs. 7a SGB V für Gruppen von Arzneimitteln für verordnungsstarke Anwendungsgebiete Leitsubstanzen für die Arzneimittelgruppen sowie ein Verfahren zur Ermittlung von regionalen Zielwerten festgelegt. Mit diesem Verfahren bestimmen sie Mindestquoten für den Verordnungsanteil der Leitsubstanz in den festgelegten Arzneimittelgruppen sowie Höchstwerte für die durchschnittlichen Verordnungskosten der Arzneimittelgruppen. Das Verfahren orientiert sich an einem Benchmark-Vergleich auf Ebene kassenärztlicher Vereinigungen. Es soll untersucht werden, inwieweit datentechnisch tiefer liegende Benchmark-Methoden in Bezug auf Ärzte und Arzneimittel auf der Basis regionaler Daten Ergebnisse liefern, die näher an der regionalen Verordnungsrealität liegen und die in der Einschätzung beider Vertragspartner bessere Wirkungen erzielen können.

Diskussion/ Schlussfolgerungen: Ein solcher Ansatz wurde in der Zielvereinbarung in Schleswig-Holstein für 2007 beschritten. Für die Tagestherapiekosten in den betrachteten Zielfeldern und für die Zahl der Tagesdosen pro Verordnung werden die Ärzte mit Verordnungen über einem Schwellenwert hinsichtlich ihres Mittelwertes in Benchmark-Analysen verglichen.


Literatur

1.
Schuster R. Komponentenzerlegungen, Strukturen und Invarianten zu GKV-Arzneimittelverordnungsdaten. Journal of Public Health. 2003;4:293-305.