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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Reptilien als Reservoir von Salmonella spp.: epidemiologische Untersuchungen an Haustieren

Meeting Abstract

  • Matthias Schröter - Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst, Münster
  • Angelika Speicher - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Peter Roggentin - Institut für Hygiene und Umwelt, Hamburg

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds691

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Published: September 6, 2007

© 2007 Schröter et al.
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Einleitung/Hintergrund: Neben den “klassischen“ Tieren, die als Reservoir für Salmonellen bekannt sind, wie Geflügel und Nutzvieh, traten Reptilien, die zunehmend als Haustiere gehalten werden, in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus als Quelle humaner Salmonelleninfektionen. Reptilien-assoziierte Salmonellosen sind häufig charakterisiert durch schwere klinische Verläufe mit Todesfällen durch Sepsis und Meningitis. Da Reptilien häufig auch Kindern als Spielkameraden gegeben werden, kommt der Verhinderung solcher Infektionen eine wesentliche Bedeutung zu. Dazu ist aber die Kenntnis der Epidemiologie von Salmonellen in Reptilien von grundlegender Bedeutung.

Material und Methoden: Die Prävalenz der Salmonellenbesiedlung von Schlangen, die als Haustiere gehalten werden, wurde mittels einer prospektiven Studie ermittelt.

Dazu wurden Kotproben, von 16 Tieren untersucht und die angezüchteten Salmonellen-Isolate feintypisiert. Darüber hinaus wurden die Salmonellenpopulationen von zwei trächtigen weiblichen Schlangen und deren Nachkommen analysiert, um die Bedeutung der vertikalen Transmission für die Weiterverbreitung der Salmonellen zu eruieren.

Ergebnisse: Durchschnittlich 81 % der untersuchten Schlangen waren kolonisiert mit Salmonellen, die, von einer Ausnahme abgesehen, zur Subspecies IIIb (S. enterica subsp. diarizonae) gehörten. Die Prävalenz war höher bei bodenbewohnenden Tieren (100%), als bei Baumbewohnern (50 %). Die Populationsanalyse ergab, daß Schlangen offenbar gleichzeitig von verschiedenen Salmonellen-Serovaren besiedelt sind. Eine Kolonisation von neugeborenen Schlangen wurde in 65% der Fälle beobachtet. Die Effektivität der vertikalen Transmission scheint aber nicht nur von der Häufigkeit bestimmter Salmonellen-Serovare abzuhängen, da der am häufigsten isolierte Stamm eines der Muttertiere bei keinem ihrer Nachkommen detektiert werden konnte.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, daß die vertikale Transmission von Salmonellen einen signifikanten Beitrag zu der hohen Prävalenz dieser Bakterien in Salmonellen leistet. Darüber scheinen andere Mechanismen, wie der enge Kontakt zu kontaminierten Fäzes anderer Tiere, ebenfalls eine wichtige Rolle zu spielen, wie die Unterschiede zwischen boden- und baumbewohnenden Schlangen zeigen.